Tipps zum Energiesparen: So holt Ihr mehr aus Eurem Heizkörper raus
Deutschland - Wenn die Herbstnächte langsam kälter werden, beginnt das große Bibbern - vor allem vor der Heizkostenabrechnung im nächsten Jahr. Die Heizung auszulassen ist aber keine Lösung. Deshalb haben wir Tipps und Tricks, wie Ihr jetzt noch vorsorgen könnt und in den nächsten Monaten besonders effizienter heizt.
Heizkörper
Zuallererst: Verstopfen Flusen und Dreck die Heizkörper, können diese nicht ungehindert die Wärme abgeben. Deshalb sollte die Heizung von innen mit speziell erhältlichen Bürsten gereinigt werden.
Danach sollte geprüft werden, ob sich die Heizkörper richtig erwärmen. Ist dies nicht der Fall, sollten sie entlüftet werden. Damit die Wärme nicht gleich über die Außenwand verloren geht, kann man hinter den Heizkörper Dämmmatten anbringen. Eine Aluminiumbeschichtung sorgt für eine Abstrahlung in den Raum.
Schließlich sollten die Heizkörper frei von Möbeln oder Gardinen sein. So sollten Möbel mindestens 20 bis 30 Zentimeter entfernt stehen.
Wichtig: Auch der Thermostatkopf darf nicht verdeckt sein. Denn hier befinden sich die Sensoren, die die Raumtemperatur messen.
Das Wichtigste überhaupt: Das Thermostat nie voll aufdrehen. Denn anders als viele glauben, heizt das den Raum nicht schneller auf. Mit der Stufe stellt man lediglich ein, bis zu welcher Raumtemperatur geheizt werden soll. Dies geht auf Stufe 5 aber nicht schneller als auf Stufe 3.
Zudem sollten Türen von beheizten Räumen nach Möglichkeit geschlossen bleiben. Sonst findet ein Kalt-Warm-Austausch statt. Zugluftstopper können bei undichten Zimmertüren helfen. Teppiche verhindern zudem, dass zu viel Wärme über den Fußboden verloren geht.
Tipp: Weil Heizkörper immer etwas nachheizen, solltet Ihr das Thermostat wenigstens schon eine halbe Stunde vor dem Zubettgehen herunterdrehen.
Fenster
Ein großer Teil der Wärme geht über die Fenster verloren. Testet deshalb mithilfe eines Teelichts an jedem Fenster, ob es zieht. Abhilfe schaffen Gummidichtungen oder Schaumdichtungsband, die in die Fensterspalten eingebracht werden.
Achtung: Bei Kastendoppelfenstern nur den inneren Flügel abdichten!
Zusätzlich können insbesondere abends und nachts Rollläden und Jalousien heruntergelassen und die Vorhänge zugezogen werden.
Hier aber darauf achten, dass sie nicht über dem Heizkörper hängen. Am besten diese hoch aufs Fensterbrett legen. Das dämmt noch etwas mehr.
Das bedeuten die Zahlen am Thermostat
Die Zahlen auf den Thermostatventilen geben die Temperatur an, auf die der Raum geheizt werden soll. Stufe 3 entspricht zum Beispiel etwa 20 Grad. Zwischen jeder Stufe liegen etwa 4 Grad Celsius. Die Striche zwischen den Stufen stehen für ein Grad.
Genauer kann man die gewünschte Temperatur über programmierbare Heizkörper-Thermostate einstellen. Mittels verschiedener Adapter können sie an jede Heizung angebracht werden. Einige Modelle können auch per Bluetooth oder App programmiert werden.
Praktisch: Auf diese Weise lassen sich die Heizkörper auch von außerhalb steuern.
Räume nicht überheizen
Jedes Grad Raumtemperatur weniger spart etwa sechs Prozent Energie. Deshalb sollten Räume nicht überheizt werden. Als grobe Richtwerte gelten:
- Wohnzimmer: 20 Grad, Stufe 3
- Küche: 18–20 Grad, Stufe 2–3
- Bad: 23 Grad, Stufe 3–4
- Schlafzimmer: 16–18 Grad, Stufe 2
- Kinderzimmer: 20–22 Grad, Stufe 3–4
- Flur: 16 Grad, Stufe 2
- Arbeitszimmer: 20–22 Grad, Stufe 3–4
Lüften
Wer in der Heizperiode nicht regelmäßig lüftet, holt sich schnell Schimmel in die Wohnung. Außerdem erwärmt sich trockene Luft schneller als verbrauchte, feuchte Luft.
Deshalb: Fenster weit öffnen und fünf bis zehn Minuten für Durchzug sorgen. Währenddessen müssen die Heizkörper ausgeschaltet sein!
Nun kommt Ihr hoffentlich etwas entspannter durch die Heizperiode.
Titelfoto: Bildmontage: 123RF/mayalis/imago/Westend61