Energiekosten: So viele Mehrausgaben sind vom Land eingeplant

Magdeburg - Das Land Sachsen-Anhalt stellt sich aufgrund der steigenden Preise auf deutliche Mehrausgaben für Energie im nächsten Jahr ein.

Finanzminister Michael Richter (68, CDU) kündigte an, dass im nächsten Jahr deutlich mehr für Energie ausgegeben werden wird.
Finanzminister Michael Richter (68, CDU) kündigte an, dass im nächsten Jahr deutlich mehr für Energie ausgegeben werden wird.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zenralbild/dpa

Man werde im Landeshaushalt 2023 rund 30 Millionen Euro zusätzlich für die Versorgung der Landeseinrichtungen einplanen, sagte Finanzminister Michael Richter (68, CDU) der Deutschen Presse-Agentur.

Im Haushalt 2022 sind insgesamt 73 Millionen Euro für Kraftstoffe, Strom, Heizung veranschlagt. 30 Millionen Euro Aufschlag würden einem Plus von rund 41 Prozent entsprechen.

Richter hält aktuell nichts davon, vorsorglich einen noch größeren Puffer einzuplanen.

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"Wir sind in einer schwierigen Zeit. Wir wissen alle nicht, was im Herbst kommt. Wir können jetzt nicht irgendwelche Unwägbarkeiten mit in den Haushalt reinnehmen. Da müssen wir dann flexibel reagieren."

Entsprechende Sparüberlegungen wie in Niedersachsen, beispielsweise die Weihnachtspause an den Hochschulen zu verlängern, gibt es in Sachsen-Anhalt aktuell nicht.

Armin Willingmann plädiert für Besonnenheit

Konkrete Sparüberlegungen wie in anderen Bundesländern gebe es bisher nicht.
Konkrete Sparüberlegungen wie in anderen Bundesländern gebe es bisher nicht.  © Fabian Sommer/dpa

Ob es zu Weihnachten sinnvoll sei, die Schließzeit zu verlängern, entscheide man zu gegebener Zeit, sagte Energie- und Wissenschaftsminister Armin Willingmann (59, SPD).

"Mit Blick auf den in den letzten vier Semestern coronabedingt deutlich reduzierten Lehrbetrieb mit seinen negativen Folgen sollten wir dieses Instrument jedenfalls erst nach intensiver Erörterung mit den Hochschulen nutzen."

Willingmann wirbt insgesamt für Besonnenheit und rät von öffentlichen Spekulationen mit Blick auf die Versorgungslage ab.

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"In den vergangenen Wochen haben panische Vorschläge und Szenarien vor allem die Gaspreise in die Höhe getrieben - zu unser aller Nachteil", sagte er. Es sei nun wichtig, alle notwendigen Schritte zur Absicherung der Energieversorgung einzuleiten und überall dort, wo es ginge, Energie einzusparen.

"Dazu braucht es rationale politische Planung und auch den Beitrag jedes einzelnen in seinem Umfeld."

Titelfoto: Bildmontage: Fabian Sommer/dpa, Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zenralbild/dpa

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