Wasserstoff-Importe ab 2025? Eon und Uniper unterzeichnen große Pläne!

Essen/Halifax - Die deutschen Energiekonzerne Eon und Uniper wollen ab 2025 in großem Stil klimaneutral hergestellten Wasserstoff aus Kanada nach Deutschland importieren.

Schon in drei Jahren wollen Eon und Uniper den ersten klimaneutralen Wasserstoff aus Kanada nach Deutschland importieren.
Schon in drei Jahren wollen Eon und Uniper den ersten klimaneutralen Wasserstoff aus Kanada nach Deutschland importieren.  © Mona Wenisch/dpa

Produzieren soll ihn der kanadische Projektentwickler Everwind. Der Wasserstoff soll in der Chemikalie Ammoniak gebunden nach Deutschland kommen.

Eon und Uniper gaben am Dienstag die Unterzeichnung von Absichtserklärungen mit Everwind am Rande der deutsch-kanadischen Regierungsgespräche bekannt. Demnach streben die Unternehmen jeweils einen Abnahmevertrag über bis zu 500.000 Tonnen grünen Ammoniak pro Jahr an.

Ammoniak ist eine chemische Verbindung von Stickstoff und Wasserstoff und lässt sich leichter transportieren als reiner Wasserstoff.

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Die Produktionsanlage für grünen Wasserstoff und Ammoniak soll in der Ortschaft Point Tupper in der kanadischen Provinz Nova Scotia entstehen.

"Sie befindet sich in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium und wird voraussichtlich Anfang 2025 den kommerziellen Betrieb aufnehmen", teilte Eon in Essen mit. Sie werde weltweit eine der ersten sein, um bis 2025 grünes Ammoniak bereitzustellen, hieß es weiter.

Bundeskanzler begrüßt Pläne zur Klimaneutralität

Über die finanzielle Größenordnung der angestrebten Verträge wurde zunächst nichts bekannt. Eon sieht in der Versorgung des deutschen Mittelstandes mit Wasserstoff einen künftigen Wachstumsmarkt. Uniper will weltweit Wasserstoff beschaffen, transportieren und an Kunden liefern - vor allem in Europa.

Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) begrüßte die Unterzeichnung der Absichtserklärungen. "Unsere Industrie investiert, um künftig klimaneutral zu produzieren", sagte er den Pressemitteilungen der deutschen Unternehmen zufolge.

"Dies ist nicht nur ein wichtiger Schritt für die Stärkung unserer bilateralen Wirtschaftsbeziehungen, sondern auch für eine zukunftsfähige, nachhaltige Energieversorgung."

Titelfoto: Mona Wenisch/dpa

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