Erschreckender Bericht: Fast die Hälfte Europas von Dürre bedroht

Ispra - Fast die Hälfte Europas ist einem Expertenbericht zufolge von Dürre bedroht.

Im Lac de Brenets steckte Mitte August ein Boot im grün bewachsenen Schlamm fest.
Im Lac de Brenets steckte Mitte August ein Boot im grün bewachsenen Schlamm fest.  © Laurent Gillieron/KEYSTONE/dpa

In einem Bericht der Europäischen Dürrebeobachtungsstelle heißt es, mit Stand 10. August werde für 47 Prozent des europäischen Gebiets vor Dürre gewarnt.

Darüber hinaus sei der Zustand bereits auf 17 Prozent der Fläche alarmierend. Die Dürre habe stark negative Auswirkungen auf die Ernte von Sommerkulturen, am stärksten betroffen seien Mais, Sojabohnen und Sonnenblumen. Die Europäische Dürrebeobachtungsstelle ist eine Institution der Europäischen Kommission.

Weiter hieß es in dem am Montag veröffentlichten Bericht, die schwere Dürre, von der viele Regionen Europas seit Anfang des Jahres betroffen seien, habe sich seit Anfang August weiter ausgedehnt und verschlimmert.

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Sie hänge mit einem anhaltenden Niederschlagsmangel in Verbindung mit einer Reihe von Hitzewellen seit Mai zusammen.

Dürregefahr hat auch in Deutschland zugenommen

Vor allem Sonnenblumen, wie hier auf einem Feld in Ungarn, sind von der Hitze bedroht.
Vor allem Sonnenblumen, wie hier auf einem Feld in Ungarn, sind von der Hitze bedroht.  © Uncredited/AP/dpa

Das habe auch Auswirkungen auf den Abfluss von Flüssen. Das geringere gespeicherte Wasservolumen habe auch starke Beeinträchtigungen für den Energiesektor zur Folge, sowohl für die Wasserkrafterzeugung als auch für die Kühlsysteme von Kraftwerken.

Die Dürregefahr habe insbesondere in Italien, Spanien, Portugal, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Rumänien, Ungarn, Nordserbien, der Ukraine, Moldau, Irland und im Vereinigten Königreich zugenommen.

In Regionen, die bereits im Frühjahr 2022 von der Trockenheit betroffen gewesen seien, wie Norditalien, Südostfrankreich und einige Gebiete in Ungarn und Rumänien hätten sich die Bedingungen am meisten verschlechtert.

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Vor allem in der westlichen Europa-Mittelmeer-Region werde es wahrscheinlich bis November wärmer und trockener als üblich sein.

Die jüngsten Niederschläge könnten die Trockenheit in einigen Regionen Europas gemildert haben, teilten die Experten weiter mit.

In einigen Gebieten hätten jedoch die damit verbundenen Gewitter Schäden und Verluste verursacht, die möglicherweise die positiven Auswirkungen der Niederschläge wieder eingeschränkt hätten.

Titelfoto: Bildmontage: Laurent Gillieron/KEYSTONE/dpa, Uncredited/AP/dpa

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