Verbot für Benzin- und Diesel-Autos ab 2035? Auto-Verband erzürnt
Köln/Berlin - Der Automobil-Club Verkehr (ACV) stänkert gegen das geplante Verbot von Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2035 in der EU.

Genau dieses Verbot hatte das EU-Parlament am Mittwoch auf den Weg gebracht.
Der Haken: Bevor eine solche Regelung in Kraft treten kann, muss das EU-Parlament noch mit den EU-Staaten darüber verhandeln.
Während in der deutschen Regierung bereits erste Anzeichen für einen Streit entbrannten, bezog der Automobil-Club Verkehr mit Sitz in Köln bereits klar Stellung gegen das geplante Aus für Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2035.
Der Sprecher des rund 470.000 Mitglieder zählenden Autoclubs, Gerrit Reichel, kritisierte den Beschluss als engstirnige Festlegung auf Elektro-Antriebe.
"Vordergründig steht das Verbot von Benzinern und Diesel zwar für ein wichtiges Anliegen, die Reduktion von Klimagasen durch den Straßenverkehr. Aber diesen Effekt können wir auch durch den Einsatz von klimaneutral erzeugten Kraftstoffen, sogenannten E-Fuels, erzielen", so Reichel.
Technisch hoch entwickelte Dieselmotoren und Benziner würden faktisch verboten.
Der ACV forderte die Bundesregierung auf, das geplante Verbrennerverbot in nationalem Recht zu verhindern.
Wie entscheiden SPD, Grüne und FDP bei Verbrenner-Aus ab 2035?

In Bundesregierung dürfte das Thema für einen großen Streit sorgen.
Der Verkehrsminister Volker Wissing (52) und Finanzminister Christian Lindner (43, beide FDP) lehnten ein Verbot am heutigen Donnerstag in Berlin ab.
Wissing sagte laut Nachrichtenagentur dpa, die Entscheidung des EU-Parlaments zum Verbrennungsmotor finde nicht die Zustimmung seines Ministeriums: "Das Aus bedeutet für die Bürgerinnen und Bürger einen harten Schritt."
"Wir wollen, dass auch nach 2035 Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor neu zugelassen werden können, wenn diese nachweisbar nur mit E-Fuels betankbar sind", so Wissing.
Grünen-Politiker sowie einige Politiker der SPD dagegen stellten sich hinter einen Beschluss des EU-Parlaments. Offen ist zum aktuellen Zeitpunkt, wie Deutschland auf EU-Ebene abstimmen wird.
Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa