Bei Gasmangel im Winter: Auch geschützte Kunden müssen Einschränkungen ertragen!
Bonn - Bei einem drohenden Gasmangel müssen im kommenden Winter auch geschützte Kunden wie Haushalte, Schulen oder Krankenhäuser mit Einschränkungen rechnen.
Darauf wies am Montag die im Notfall für die Gaszuteilung zuständige Bundesnetzagentur hin.
"Geschützte Kunden genießen keinen absoluten Schutz. Die Bundesnetzagentur kann nicht ausschließen, dass in einer Gasmangellage auch gegenüber geschützten Kunden Anweisungen ergehen, den Gasbezug zu reduzieren", teilte die Behörde mit.
Im Krisenfall sollen geschützte Verbraucher demnach auf den "Komfort"-Anteil ihres Gasbezuges verzichten.
Nicht geschützt sei etwa der Gasbezug, um private Pools oder eine Sauna zu heizen.
Das bedeute aber nicht, dass die Betroffenen ihren Gasbezug einstellen müssten, betonte die Behörde.
Schulen, Unis und Krankenhäuser: Wer bei Gasmangel geschützt ist
Zu den geschützten Künden gehören Haushaltskunden, Kindergärten, Schulen, Universitäten, Krankenhäuser, Altenheime und Arztpraxen, Polizei und Feuerwehr, die Bundeswehr, die Strom- und Wasserversorger, die Müllabfuhr, aber auch viele kleine und mittlere Unternehmen in den Bereichen Gewerbe, Handel und Dienstleistungen.
Als Bundeslastverteiler kann die Netzagentur nach der Ausrufung der Notfallstufe des Notfallplans Gas Anweisungen zur Verringerung des Gasverbrauchs erlassen.
Ihre Aufgabe ist es dabei, "den lebenswichtigen Bedarf an Gas sicherzustellen". Die Anweisungen müssen so ausgestaltet sein, dass die sozialen, ökologischen und ökonomischen Schäden möglichst gering bleiben. Da Russland momentan kein Gas an Deutschland liefert, drohen Gasausfälle im Winter.
Titelfoto: Stefan Sauer/dpa