Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent mehr für öffentlichen Dienst

Berlin - Die Gewerkschaft Verdi und der Beamtenbund dbb fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen für die Beschäftigten des Bundes und der Kommunen - mindestens aber 500 Euro pro Monat.

Verdi-Chef Frank Werneke (55, links) betonte, dass neben dem Inflationsausgleich ein starkes Augenmerk auf die unteren Gehaltsklassen gelegt werden solle. Laut dbb-Chef Ulrich Silberbach (61, rechts) soll es keinen Reallohnverlust geben.
Verdi-Chef Frank Werneke (55, links) betonte, dass neben dem Inflationsausgleich ein starkes Augenmerk auf die unteren Gehaltsklassen gelegt werden solle. Laut dbb-Chef Ulrich Silberbach (61, rechts) soll es keinen Reallohnverlust geben.  © Wolfgang Kumm/dpa

Das ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur vom Dienstag zentraler Bestandteil im Forderungspaket für die anstehenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst. Verhandelt wird Anfang kommenden Jahres für rund 2,5 Millionen Beschäftigte der Kommunen und des Bundes.

Die Gewerkschaften begründen die Lohnforderung unter anderem mit der hohen Inflation.

"Die Beschäftigten sollen die Sicherheit bekommen, dass sie keinen Reallohnverlust hinnehmen müssen", hatte dbb-Chef Ulrich Silberbach bereits gesagt. Verdi-Chef Frank Werneke hatte betont, dass neben dem Inflationsausgleich ein starkes Augenmerk auf die unteren Gehaltsklassen gelegt werden solle.

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"Bei der Forderungsfindung wird daher sicherlich auch ein Mindestbetrag eine wichtige Rolle spielen", sagte Werneke zur dpa.

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hatte bereits zu einer zurückhaltenden Lohnforderung aufgerufen. Die Kommunen stünden unter enormem finanziellen Druck. Viele Kommunen hätten erhebliche Altschulden. Der Investitionsrückstand der Kommunen belaufe sich auf rund 159 Milliarden Euro.

Warnstreiks gelten angesichts der unterschiedlichen Positionen als wahrscheinlich. So könnten im Rahmen der Tarifauseinandersetzung im Winter beispielsweise Erzieherinnen und Erzieher oder Busfahrerinnen und Busfahrer in den Ausstand treten, so wie dies in vorangegangenen Tarifrunden bereits der Fall gewesen war.

Titelfoto: Wolfgang Kumm/dpa

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