Politbarometer: So düster schätzen die Deutschen die wirtschaftliche Lage ein!
Mainz - Beim aktuellen "ZDF-Politbarometer" ging es unter anderem um die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage in Deutschland.

So hat das Thema Kosten/Preise/Löhne bei den Deutschen den Krieg in der Ukraine als wichtigstes Thema abgelöst.
Die überwältigende Mehrheit von 85 Prozent der Befragten glaubt demnach, dass der starke Preisanstieg weitergehen werden. 14 Prozent erwarten, dass die Preise auf dem aktuellen Niveau bleiben. Nur 1 Prozent geht davon aus, dass diese deutlich sinken werden.
Außerdem sind lediglich 22 Prozent der Menschen der Meinung, dass die Wirtschaftslage in Deutschland gut sei. 27 Prozent halten die Lage für schlecht. 51 Prozent finden, sie sei teils gut, teils schlecht.
Und wie geht es weiter? Da sieht das Meinungsbild noch trüber aus. So meinen 60 Prozent, dass es mit der Wirtschaft in Deutschland eher abwärts gehe. Nur 9 Prozent gehen von einer Verbesserung aus, 29 Prozenten rechnen diesbezüglich mit keinen Veränderungen (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht").
Soll die Ukraine in die EU?

Unter den befragten Menschen in Deutschland gibt es laut "ZDF-Politbarometer" viel Zuspruch für einen EU-Beitritt der Ukraine. So befürworten einen solchen 60 Prozent, 31 sprechen sich dagegen aus.
Wie gut unterstützt die Bundesregierung die Ukraine?

Nur noch 43 Prozent der Befragten bewerten die Unterstützung der Bundesregierung für die Ukraine als gerade richtig, bei der letzten Umfrage im April taten dies noch 50 Prozent.
33 Prozent (plus 1) finden, die Bundesregierung tut zu wenig, für 16 Prozent (plus 3) macht sie zu viel in dieser Angelegenheit.
Kann die Ukraine den Krieg gewinnen?

Trotz der westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine glauben nur 26 Prozent, dass das Land den Krieg gegen Russland gewinnen kann. 64 Prozent gehen nicht davon aus.
Soll die NATO Truppen in Polen und im Baltikum verstärken?

54 Prozent der Befragten befürwortet, dass die NATO zum Schutz ihrer östlichen Mitgliedsländer die Truppen dort deutlich verstärkt. 38 Prozent sprechen sich dagegen aus, darunter vor allem Anhänger der AfD (66 Prozent) und der Linken (81 Prozent).
Interessanter Fakt: Nach der Annexion der Krim durch Russland 2014 und den Kämpfen im Osten der Ukraine sprachen sich nur 31 Prozent für eine Verstärkung der NATO-Truppen aus, 57 Prozent lehnten diese ab.
Die repräsentative Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Dabei wurden in der Zeit zwischen dem 13. und dem 15. Juni 1133 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch befragt.
Titelfoto: Bild-Montage: dpa/Moritz Frankenberg, ZDF/Forschungsgruppe Wahlen