Leopard-Panzer für die Ukraine: So knapp ist die Mehrheit der Unterstützer in Deutschland

Mainz - Seit Dienstag ist klar: Deutschland liefert Kampfpanzer vom Typ "Leopard" an die vom russischen Angriffskrieg getroffene Ukraine. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass nur eine knappe Mehrheit der Deutschen diesen Schritt unterstützt.

Die Entscheidung ist gefallen: Deutschland wird Kampfpanzer vom Typ "Leopard" an die Ukraine liefern.
Die Entscheidung ist gefallen: Deutschland wird Kampfpanzer vom Typ "Leopard" an die Ukraine liefern.  © Philipp Schulze/dpa

Die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen hat für das "ZDF-Politikbarometer" erneut die Stimmung im Land untersucht - die Ergebnisse dieser repräsentativen Umfrage wurden am heutigen Freitag bekannt gemacht.

Demnach fanden nur 54 Prozent der Befragten die Entscheidung zur Lieferung der Leopard-Panzer "richtig", 38 Prozent hielten sie für "nicht richtig". Die restlichen acht Prozent enthielten sich.

Bei der Unterteilung in Bewohner von West- und Ostdeutschland zeigte sich ein sehr konträres Stimmungsbild: "Während im Westen die Lieferung von Kampfpanzern mehrheitlich befürwortet wird (dafür: 59 Prozent; dagegen: 33 Prozent), überwiegt bei den Befragten im Osten die Ablehnung (dafür: 35 Prozent; dagegen: 57 Prozent)", heißt es in der Mittelung.

Familienministerin Lisa Paus: "Bei vielen Menschen ist die Lunte inzwischen ein bisschen kürzer"
Politik Deutschland Familienministerin Lisa Paus: "Bei vielen Menschen ist die Lunte inzwischen ein bisschen kürzer"

Unterteilt in die Anhängerschaft der im Bundestag vertreten Parteien zeigte sich das folgende Bild: Bei Unterstützern der rechtspopulistischen AfD ergab sich mit 89 Prozent eine sehr deutliche Ablehnung der Lieferung von Leopard-Panzern an die Ukraine. Auch bei der Linkspartei waren die Gegner der Panzer-Lieferungen mit 57 Prozent in der Mehrheit.

Unter den Anhängerschaften von SPD, CDU/CSU, Grünen und FDP war jeweils eine Mehrheit für die Lieferung der Kampfpanzer (SPD: 61 Prozent / CDU/CSU: 64 Prozent / Grüne: 75 Prozent / FDP: 55 Prozent).

Hinsichtlich der Konsequenzen der Lieferung von Leopard-Panzern an das vom Krieg erschütterte osteuropäische Land ist die Stimmungslage gespalten: 48 Prozent der Befragten vertraten die Ansicht, dass dadurch die Gefahr eines russischen Angriffs auf westliche Staaten steige. Weitere 48 Prozent befürchteten das nicht.

Laut einer repräsentativen Umfrage der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen liegt die Zustimmung zu der Lieferung von Leopard-Panzern an die Ukraine in Deutschland nur bei 54 Prozent.
Laut einer repräsentativen Umfrage der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen liegt die Zustimmung zu der Lieferung von Leopard-Panzern an die Ukraine in Deutschland nur bei 54 Prozent.  © ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

Sonntagsfrage ergibt keine Mehrheit für Ampel-Koalition oder Schwarz-Grün

Laut einer repräsentativen Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen hätte die gegenwärtige Ampel-Koalition keine Mehrheit, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre.
Laut einer repräsentativen Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen hätte die gegenwärtige Ampel-Koalition keine Mehrheit, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre.  © ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

Wie üblich ermittelte die Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF auch die allgemeine Stimmung in Deutschland hinsichtlich der Parteien.

Die berühmte Frage "Wenn nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre?" ergab folgende Werte:

  • SPD: 21 Prozent (plus 1)
  • CDU/CSU: 27 Prozent (unverändert)
  • Grüne: 19 Prozent (minus 2)
  • FDP: 6 Prozent (unverändert)
  • AfD: 15 Prozent (plus 1)
  • Die Linke: 6 Prozent (unverändert).
Sonntagsfrage in Deutschland: AfD verliert nach Bestechungs-Vorwürfen!
Politik Deutschland Sonntagsfrage in Deutschland: AfD verliert nach Bestechungs-Vorwürfen!

"Damit hätte weder die Ampel-Koalition eine parlamentarische Mehrheit noch Schwarz-Grün. Reichen würde es knapp für eine Koalition aus CDU/CSU und SPD und klar für ein Bündnis aus CDU/CSU, Grünen und FDP", analysierte das ZDF das Ergebnis der Sonntagsfrage.

Titelfoto: Philipp Schulze/dpa

Mehr zum Thema Politik Deutschland: