Bundeswehr rüstet auf: Neues Abwehrkommando in Brandenburg

Strausberg - Die Bundeswehr hat ihr Abwehrkommando von atomaren, biologischen und chemischen Kampfstoffen um den Standort in Strausberg in Brandenburg erweitert.

Die Bundeswehr hat weitere Maßnahmen zur Verteidigung gegen verschiedene Kampfstoffe umgesetzt.
Die Bundeswehr hat weitere Maßnahmen zur Verteidigung gegen verschiedene Kampfstoffe umgesetzt.  © Patrick Pleul/dpa

Das neue ABC-Abwehrregiment 1 wurde am Mittwoch offiziell in den Dienst gestellt, teilte die Brandenburger Staatskanzlei mit. Damit werde das Abwehrkommando mit den bisherigen Regimenten in Bruchsal (Baden-Württemberg) und Höxter (Nordrhein-Westfalen) ergänzt.

Der Ausbau des Strausberger Regiments sei bis 2027 geplant. In den Standort östlich von Berlin werden demnach fast sieben Millionen Euro investiert. Jeweils 700 Aktive und Reservisten kämen zu den über 2000 Soldatinnen und Soldaten hinzu.

Das ABC-Abwehrkommando ist nach Angaben der Bundeswehr verantwortlich dafür, dass im Einsatz atomare, biologische und chemische Kampfstoffe und vergleichbare industrielle Gefahrenstoffe aufgeklärt werden.

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Das Kommando soll auch dafür sorgen, dass Personal und Material entgiftet und desinfiziert werden. Wenn es schwere Unglücke oder Katastrophen gibt, kann es auch im zivilen Bereich zur Amts- und Katastrophenhilfe eingesetzt werden.

Bundeswehr-Standort Strausberg sollte eigentlich aufgelöst werden

Nach Ansicht von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (60, SPD) wird die Landesverteidigung infolge des russischen Angriffs in der Ukraine wichtiger.

"Durch den von (Präsident) Wladimir Putin befohlenen völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg auf die freie und demokratische Ukraine wachsen die vor uns liegenden Aufgaben, verschieben sich unsere Prioritäten", erklärte Woidke. "Die Landesverteidigung rückt in den Vordergrund - und auch die Unterstützung unserer Nato-Partner."

Er erinnerte auch daran, dass der Bundeswehr-Standort Strausberg noch 2019 aufgegeben werden sollte. Dort ist das Kommando Heer ansässig.

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa

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