AfD in Hessen wehrt sich gegen Verfassungsschutz-Beobachtung

Wiesbaden/Gießen - Der Landesverband der hessischen AfD wehrt sich gegen die Beobachtung durch den Verfassungsschutz.

Die "Alternative für Deutschland" (AfD) in Hessen wird vom deutschen Inlandsgeheimdienst beobachtet.
Die "Alternative für Deutschland" (AfD) in Hessen wird vom deutschen Inlandsgeheimdienst beobachtet.  © Stefan Sauer/dpa

Die AfD in Hessen bewerte sowohl die Einstufung als Verdachtsfall als auch die konkreten Umstände der Mitteilung als rechtswidrig, teilte die Partei am Dienstag in Gießen mit.

Deshalb werde das Landesamt für Verfassungsschutz aufgefordert, "die aus Sicht der AfD rechtswidrigen Handlungen unverzüglich einzustellen".

Das Landesamt für Verfassungsschutz Hessen habe sich dem Vorgehen des Bundesamts für Verfassungsschutz angeschlossen, das die AfD als Beobachtungsobjekt eingestuft hat, hatte der Präsident der Behörde, Robert Schäfer, den Schritt Anfang September erklärt.

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Erkenntnisse würden dem Bundesamt weitergeleitet. Auch nachrichtendienstliche Mittel seien zulässig.

"Bei der Beobachtung wird genau zu schauen sein, wie sich die tatsächlichen Anhaltspunkte für eine rechtsextremistische Ideologie und entsprechende Bestrebungen entwickeln."

Hessens Ministerpräsident Boris Rhein: "Die AfD radikalisiert sich in einem wirklich zunehmenden Maße"

Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (50, CDU) sagte vor wenigen Tagen, er halte dies für "exakt die richtige Entscheidung". "Das sind jetzt keine politischen Entscheidungen, die wir zu treffen haben." Entscheiden müssten die Fachleute aufgrund von gesetzlichen Grundlagen. Er dürfe dies aber begrüßen.

"Die AfD radikalisiert sich in einem wirklich zunehmenden Maße." Es gebe "ein paar bürgerliche Feigenblätter, die werden nach außen gehängt". Dahinter sei ein gefährlicher, radikaler Kern.

Man müsse große Sorge haben vor dem Einfluss, den Björn Höcke (50, AfD) mittlerweile in der Partei ausübe, warnte Ministerpräsident Rhein.

Titelfoto: Stefan Sauer/dpa

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