Brandenburger Grünen-Chefin zum Rücktritt gedrängt: "Untragbares Fehlverhalten"

Berlin - Die brandenburgische Grünen-Vorsitzende Julia Schmidt (29) ist zurückgetreten. Das teilte am Samstag der Landesvorstand der Partei überraschend mit.

Julia Schmidt (29) hat am Samstag überraschend ihren Posten als Vorsitzende der Grünen in Brandenburg geräumt.
Julia Schmidt (29) hat am Samstag überraschend ihren Posten als Vorsitzende der Grünen in Brandenburg geräumt.  © Joerg Carstensen/dpa

Die Hintergründe des Schritts sind unklar - der Landesverband warf Schmidt Fehlverhalten vor, ohne konkreter zu werden.

Die 29 Jahre alte Grünen-Politikerin twitterte, sie habe ihren Rücktritt erklärt und mache damit den Weg frei für eine Neuaufstellung des Landesverbandes.

Schmidt stand seit 2019 an der Spitze der Landespartei. Sie war zusammen mit Alexandra Pichl (44) ins Führungsduo gewählt worden.

Grünen-Kandidat für Kommunalwahl angegriffen: Staatsschutz ermittelt
Bündnis 90/Die Grünen Grünen-Kandidat für Kommunalwahl angegriffen: Staatsschutz ermittelt

Der Grünen-Landesvorstand habe Schmidt bei der Vorstandssitzung am Freitagabend das Vertrauen für die weitere Zusammenarbeit entzogen, teilte der Parteivorstand mit. Sie sei der Aufforderung zum Rücktritt nachgekommen.

Der Vorstand teilte ohne weitere Erläuterung mit: "Vorangegangen waren wiederholte Fälle untragbaren Fehlverhaltens." Über die Nachfolge sollen die Delegierten im April entscheiden.

Nach Rückritt: Schmidt teilt bei Twitter mit, Studium abschließen zu wollen

Die Grünen regieren in einer Koalition mit SPD und CDU in Brandenburg. Im kommenden Jahr steht die Landtagswahl an.

Schmidt teilte via Twitter mit: "Brandenburgs Parteien stehen gegenwärtig vor der Aufgabe, sich inhaltlich und personell für die Landtagswahl 2024 aufzustellen." Sie habe sich persönlich entschieden, als Spitzenkandidatin nicht mehr zur Verfügung zu stehen.

"Ich möchte vielmehr zunächst mein Studium abschließen, was zuletzt neben der politischen Tätigkeit immer schwieriger gelungen ist."

Titelfoto: Joerg Carstensen/dpa

Mehr zum Thema Bündnis 90/Die Grünen: