Künast kritisiert "Letzte Generation" scharf: "Geändert hat sich dadurch nichts"

Berlin - Die Grünen-Politikerin Renate Künast (66) übt scharfe Kritik an den Aktionen der Klimagruppe "Letzte Generation".

Renate Künast (66, Grüne) hat das Vorgehen der "Letzten Generation" angeprangert, da die Gruppe die Öffentlichkeit nicht mobilisiert, sondern verstärkt gegen sich aufbringt.
Renate Künast (66, Grüne) hat das Vorgehen der "Letzten Generation" angeprangert, da die Gruppe die Öffentlichkeit nicht mobilisiert, sondern verstärkt gegen sich aufbringt.  © Kay Nietfeld/dpa

"Ich will, dass wir in der Sache weiterkommen, aber seit Tagen diskutieren wir, ob Kartoffelbrei an Kunstwerken eine geeignete Demonstrationsform ist", sagte die 66-Jährige dem Magazin "Stern".

Damit habe es die Gruppe in die "Tagesschau" geschafft, sagte Künast. "Aber geändert hat sich dadurch nichts."

Klima-Aktivisten der Gruppierung "Letzte Generation" blockieren seit Monaten wichtige Straßen und kleben sich auf dem Asphalt fest.

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So wollen sie ihrer Forderung nach einer entschiedeneren Bekämpfung des Klimawandels Nachdruck verleihen.

Zuletzt beschmierten sie zudem in Berlin Parteizentralen und warfen Kartoffelbrei auf ein Monet-Gemälde im Museum Barberini in Potsdam.

Kritik an "Letzte Generation" nach Unfalltod von Berliner Radfahrerin immer lauter

Die Klima-Rebellen der "Letzten Generation" kleben sich immer wieder auf der Straße fest, um wichtige Verkehrsadern zu blockieren.
Die Klima-Rebellen der "Letzten Generation" kleben sich immer wieder auf der Straße fest, um wichtige Verkehrsadern zu blockieren.  © Paul Zinken/dpa

"Wir müssen Menschen überzeugen und Mehrheiten finden", betonte die frühere Fraktionschefin der Grünen.

Zu den Folgen des Unfalltods der Radfahrerin in Berlin sagte Künast: "Nach einem Todesfall zu sagen, wir sind radikal, wir machen einfach weiter, das ist mir zu wenig."

Seit einem schweren Unfall in Berlin, infolgedessen eine Radfahrerin starb, steht die "Letzte Generation" verstärkt unter Kritik.

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Ein Spezialfahrzeug der Feuerwehr, das helfen sollte, die verletzte Frau zu retten, steckte in einem Stau, der von dem Klima-Protest ausgelöst worden sein soll.

Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete aber, dass der verspätete Wagen nach Einschätzung der Notärztin keine Auswirkungen auf eine mögliche Rettung der Frau hatte.

Titelfoto: Paul Zinken/dpa, Kay Nietfeld/dpa (Bildmontage)

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