Thüringen: Grüne fordern Sozialticket für Busse und Bahnen

Erfurt - Um Menschen mit geringem Einkommen wieder eine möglichst einfache und kostengünstige Nutzung von Bussen und Bahnen zu ermöglichen, schlagen die Thüringer Grünen ein landesweites Sozialticket für den öffentlichen Nahverkehr vor.

Seit Ende des 9-Euro-Tickets wird auf Bundes- und Landesebene über ein Nachfolgeticket beraten.
Seit Ende des 9-Euro-Tickets wird auf Bundes- und Landesebene über ein Nachfolgeticket beraten.  © Angelika Warmuth/dpa

Ein solcher Fahrschein solle das von der Bundesregierung geplante Nahverkehrsticket ergänzen, sagten die Landesvorsitzenden der Grünen, Ann-Sophie Bohm (28) und Bernhard Stengele (59), der Deutschen Presse-Agentur.

Es solle sicherstellen, dass auch Menschen mit nur wenig Geld wie beim inzwischen ausgelaufenen 9-Euro-Ticket Zugang zum öffentlichen Nahverkehr hätten. Ziel der Ampel-Koalition in Berlin ist ein Ticket mit einem monatlichen Preis zwischen 49 und 69 Euro.

Ob das von den Grünen vorgeschlagene Ticket für die Berechtigten gänzlich kostenlos oder nur deutlich vergünstigt sein solle, müsse noch diskutieren werden, erklärte Bohm. Das Geld zur Finanzierung müsse aus dem Landeshaushalt kommen.

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Mit welchen Kosten zu rechnen sei, konnten die Grünen nicht sagen. Das hänge auch davon ab, wie dieses Ticket gestaltet werde, so Stengele.

Von Juni bis August konnten Verbraucher für jeweils 9 Euro bundesweit den Nah- und Regionalverkehr nutzen. Die Bilanz des Billig-Fahrscheins in Thüringen fiel zwiespältig aus. Während seiner Geltungsdauer hatte sich die Nachfrage in den Regionalbahnen nach einer früheren Einschätzung des Landesamtes für Bau und Verkehr nahezu verdoppelt.

Das Interesse an der Nutzung von Bussen und Straßenbahnen sei mancherorts noch höher gewesen. Allerdings war die Nachfrage in den ländlichen Regionen mit weniger Busverbindungen oft deutlich geringer als in den Städten.

Titelfoto: Angelika Warmuth/dpa

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