Weil Eva Jähnigen so erfolgreich war: Grüne haben nun ein Personalproblem
Dresden - Werden die Grünen ein Opfer ihres eigenen Erfolgs? Nachdem sich Eva Jähnigen (56, Grüne) am Sonntag mit 18,9 Prozent der Stimmen für den zweiten Wahlgang am 10. Juli als aussichtsreiche Gegenkandidatin zu Amtsinhaber Dirk Hilbert (50, FDP) in Stellung gebracht hat, stellt sich die Frage, wer ihr im Falle eines Wahlsiegs als Umweltbürgermeisterin folgen könnte.

Gemeinsam mit den Beigeordneten für Finanzen (Peter Lames, SPD), Ordnung (Detlef Sittel, CDU), Kultur (Annekatrin Klepsch, Linke) und Soziales (Kristin Kaufmann, Linke) wird ihre Beigeordnetenstelle vom Stadtrat am 11. August neu gewählt.
Als Oberbürgermeisterin stünde Jähnigen dafür nicht mehr zur Verfügung.
Die Grünen, die entsprechend einer Vereinbarung mit SPD, Linken und CDU ein Vorschlagsrecht für den Posten haben, brauchen deshalb einen Plan B. Und das ziemlich schnell. Die Bewerbungsfrist für die Stellen endet nämlich bereits am Freitag.
Den Ausgang der OB-Wahl abzuwarten und dann zu entscheiden, funktioniert also nicht."Wir haben uns natürlich Gedanken gemacht und Zugriff auf geeignete Personen", sagt die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Agnes Scharnetzky (34).
Das genaue Verfahren sei aber noch in Abstimmung.
Jähnigen will Umweltbürgermeisterin bleiben, wenn sie OB-Wahl nicht gewinnt

Einen möglichen Namen nennt sie allerdings nicht, betont aber: "Wir brauchen auch bei einer grünen Oberbürgermeisterin eine kompetente und fähige Person auf dem Posten."
Für Interessenten ist die Situation allerdings schwierig. Wird es nix mit einem Sieg bei der OB-Wahl, will Jähnigen nämlich Umweltbürgermeisterin bleiben.
"Für den Fall, dass ich nicht Oberbürgermeisterin werde, werde ich mich bis zur Frist am Freitag erneut auf das Amt der Umweltbürgermeisterin bewerben", teilt sie auf TAG24-Anfrage mit.
Diese Entscheidung stehe bereits länger fest und habe nichts mit dem Ausgang des ersten Wahlgangs zu tun. Von den Grünen würde Jähnigen dabei unterstützt, heißt es.
Man darf also gespannt sein, wer tatsächlich dazu bereit ist, als zweite Wahl zu kandidieren.
Titelfoto: Petra Hornig