Personalfrage bei den Linken: Wer wird der Zweite in der Doppelspitze?

Magdeburg - Die offene Personalfrage in puncto Co-Landesvorsitz will die Linke 2023 klären. Nach einem turbulenten Frühjahr sieht Landeschefin Janina Böttger (40) ihre Partei inzwischen auf dem richtigen Weg.

Janina Böttger (40) ist derzeit alleinige Vorsitzende der Linksfraktion in Sachsen-Anhalt. Es soll nun erneut eine Doppelspitze gebildet werden.
Janina Böttger (40) ist derzeit alleinige Vorsitzende der Linksfraktion in Sachsen-Anhalt. Es soll nun erneut eine Doppelspitze gebildet werden.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Wie Böttger der Deutschen Presse-Agentur sagte, soll eine Nachwahl für den zurückgetretenen Stefan Gebhardt auf einem Landesparteitag im März erfolgen. Aktuell sei das noch weit weg, sagte Böttger.

"Wir konzentrieren uns momentan darauf, unser sozialpolitisches Profil nach außen zu tragen und uns auf den heißen Herbst vorzubereiten."

Die Linke hatte auf einem digitalen Parteitag im März 2022 mit Janina Böttger und Stefan Gebhardt (48) erstmals eine Doppelspitze in Sachsen-Anhalt gewählt.

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Gebhardt war jedoch nur eine Woche nach seiner knappen Wahl (50,5 Prozent) zurückgetreten. In einem fünfseitigen Brief hatte der Landtagsabgeordnete die Landespartei scharf kritisiert.

Er beklagte Gräben zwischen Landtagsfraktion und Partei sowie einen misslungenen Wahlkampf.

Linke blickt auf Kommunalwahl in zwei Jahren

Stefan Gebhardt (48, Linke) war im März gemeinsam mit Böttger zur Doppelspitze gewählt worden. Nur eine Woche später trat er zurück.
Stefan Gebhardt (48, Linke) war im März gemeinsam mit Böttger zur Doppelspitze gewählt worden. Nur eine Woche später trat er zurück.  © Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

Ein halbes Jahr nach ihrer Wahl sieht Böttger die Landespartei auf dem richtigen Weg. "Ich bin angetreten, um Brücken zu bauen. Das ist gelungen – in die Kreisverbände, aber auch in die Bundespartei hinein."

Der Landesvorstand habe viele Dinge, die man sich auf dem Parteitag vorgenommen habe, bereits umsetzen können. "Zum Beispiel, was die interne Kommunikation angeht. Auch nach außen geben wir ein geschlossenes Bild ab."

Zu Jahresbeginn hatte die Linke in Sachsen-Anhalt rund 3100 Mitglieder. "Wir haben viele neue Stadt- und Kreisvorsitzende. Da sind Jüngere nachgerückt. Ich sehe das sehr positiv, dass der Staffelstab dort übergeben wurde."

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Neben einer verstärkten Beteiligung an Demonstrationen aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten nimmt die Linke auch bereits die Kommunalwahlen in zwei Jahren in den Blick.

Eine konkrete Prozentzahl will Böttger nicht vorgeben. "Ziel bei der Kommunalwahl 2024 wird es sein, die Mandate zu erhalten und möglichst auszubauen."

Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

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