Rückgang um 30 Prozent bis 2030! Linke rechnen mit Verschärfung des Fachkräftemangels

Erfurt - Gaststätten öffnen nur noch wenige Tage in der Woche, Pflegedienste müssen improvisieren - der Fachkräftemangel ist in Thüringen überall spürbar. Der Linken reichen die Konzepte zur Fachkräftegewinnung nicht aus.

Fachkräfte sind ein hohes Gut. In Thüringen ist es aber schwer, an gut ausgebildetes Personal heranzukommen. (Symbolfoto)
Fachkräfte sind ein hohes Gut. In Thüringen ist es aber schwer, an gut ausgebildetes Personal heranzukommen. (Symbolfoto)  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Die Zeit bis zur Besetzung offener Stellen ist nach Angaben der Landtagsfraktion der Linken in Thüringen überdurchschnittlich lang. Im Schnitt dauere es 184 Tage, um geeignete Arbeitnehmer zu finden, im Bundesdurchschnitt dagegen nur 124 Tage.

Das sagte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion, Lena Saniye Güngör (28), am Dienstag in Erfurt. In der Altenpflege seien es in Thüringen nach Angaben der Agentur für Arbeit sogar 236 Tage, bis jemand für eine angebotene Stelle gefunden sei. Dies zeige, wie problematisch die Situation bei Fachkräften im Freistaat bereits sei.

Güngör legte einen Katalog von möglichen Schritten vor, um die Situation bei der Fachkräftegewinnung zu verbessern, die entscheidend für die Zukunft Thüringens als Wirtschaftsstandort sei. "Die Fachkräftegewinnung ist eine der größten Herausforderungen für das Land."

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Keine Lösungen seien für die Linke längere Arbeitszeiten, wie die jetzt vorgeschlagene 42-Stunden-Woche, oder ein späterer Renteneintritt. Die Linke-Fraktion in Thüringen wolle vielmehr zum Rentenalter von 65 Jahren zurückkehren.

Laut Güngör wird die Zahl der Thüringer im erwerbsfähigen Alter bis zum Jahr 2030 um 247.000 sinken. Das sei ein Rückgang um etwa 30 Prozent.

Um so wichtiger sei es, junge Leute gut auszubilden, Thüringen aber auch attraktiver für Fachkräfte aus anderen Bundesländern oder dem Ausland zu machen.

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