Nach Linken-Aufruf zu Demos gegen hohe Energiepreise: Ramelow warnt vor Pakt mit Rechtsradikalen

Berlin/Erfurt - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (66, Linke) hat seine Linkspartei davor gewarnt, bei den geplanten Protesten gegen steigende Energiepreise gemeinsame Sache mit Rechtsradikalen zu machen.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (66) unterstützt den Aufruf seiner Linkspartei zu Demos gegen die hohen Preise, warnt aber vor einer Annäherung ans rechte Milieu.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (66) unterstützt den Aufruf seiner Linkspartei zu Demos gegen die hohen Preise, warnt aber vor einer Annäherung ans rechte Milieu.  © Jens Büttner/dpa

Er bezog sich dabei auf Äußerungen des Ostbeauftragten der Bundestagsfraktion, Sören Pellmann (45), der "Montagsdemos im Osten wie damals gegen Hartz IV" gefordert hatte.

"Die Linke kämpft für einen wirksamen Schutzschirm über alle Optionen, in Bundestag und Bundesrat", sagte Ramelow dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

"Bei sozialen Protesten bitte aber die Abstandsregel zu rechtsradikalen Organisatoren beachten. Die Rechten wurden zu Recht kritisiert, als sie sich der Symbolik der Montagsdemonstrationen bemächtigt haben."

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Parteichef Martin Schirdewan (47) verteidigte den Protestaufruf seiner Partei gegen die geplante Gasumlage. Bedenken, dieser könnte die Gesellschaft spalten, wies er in den ARD-"Tagesthemen" zurück:

"Diejenigen, die die Gesellschaft spalten, sind die in der Bundesregierung vertretenen Parteien, indem sie eine unsoziale Politik umsetzen, die vor allem zulasten der Bevölkerungsmehrheit geht. Dass sich da Unmut regt in der Bevölkerung, ist doch ganz natürlich. Wir als Linke streben an, einen heißen Herbst gegen die soziale Kälte der Bundesregierung zu organisieren."

Wegen der geplanten Gasumlage der Bundesregierung müssen sich die Menschen auf Mehrkosten von mehreren Hundert Euro einstellen.

Titelfoto: Jens Büttner/dpa

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