Deutsche füllen Putins Kriegskasse: Boris Palmer will weg von Gas und Öl!

Tübingen - Seit eineinhalb Wochen herrscht Krieg in der Ukraine. Durch russisches Gas und Öl finanzieren auch die deutschen Verbraucher den Angriffskrieg von Wladimir Putin (69). Nun meldet sich Tübingens OB Boris Palmer (49, Grüne) zu Wort.

Tübingens OB Boris Palmer (49, r.) kritisiert Russlands Präsident Wladimir Putin (69, l.) auf Facebook.
Tübingens OB Boris Palmer (49, r.) kritisiert Russlands Präsident Wladimir Putin (69, l.) auf Facebook.  © Montage: Andrei Gorshkov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa, Bernd Weißbrod/dpa

Deutschlands wohl bekanntester Rathauschef wählte dazu - natürlich - seine Facebook-Seite: "Jeder deutsche Haushalt zahlt pro Jahr 1100 Euro in Putins Kriegskasse ein, schreibt mir Franz Untersteller (64, grüner Ex-Umweltminister von Baden-Württemberg, Anm. d. Red.)."

Palmer halte es für zwingend geboten, das so schnell wie möglich zu beenden. "Aufrüstung alleine reicht nicht, um künftige Angriffe zu verhindern", so der 49-Jährige.

An anderer Stelle merkt er an: "Es wird sie geben, die Leute, die uns erzählen, dass es ohne Putins Gas und Öl nicht geht. Aber wir sollten nicht mehr auf sie hören, denn es ist einfach falsch." Das gelte für Fernwärme aus erneuerbarer Energie genauso wie für den Ersatz des Autoverkehrs durch Stadtbahnen.

Tübingens OB Boris Palmer plant politischen Farbenwechsel
Boris Palmer Tübingens OB Boris Palmer plant politischen Farbenwechsel

Am Montag legte er zu den Themen Ukraine-Krieg und erneuerbare Energien nochmals nach. "Könnte Putin seinen Krieg überhaupt finanzieren, wenn er nicht täglich eine Milliarde Euro aus dem Verkauf von Öl und Gas verdienen würde?", fragte der Grünen-Politiker in einem Facebook-Posting. Und lieferte die Antwort gleich mit: "Wohl kaum."

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In Tübingen habe man sich das Ziel gesetzt, bis 2030 vollständig auf fossile Energie zu verzichten. "Des Klimas wegen. Jetzt sind zwei weitere Gründe dazugekommen: unsere Freiheit und unsere Sicherheit."

Wie berichtet wollen die Grünen den Tübinger Rathauschef am liebsten aus der Partei werfen. Wiederholt hatte sich der 49-Jährige kritisch zu illegalen Migranten, Flüchtlingskriminalität und der immer mehr um sich greifenden "Wokeness"-Kultur geäußert.

Im Herbst dieses Jahres wird in der 91.000-Einwohner-Stadt am Neckar ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Palmer will als unabhängiger Kandidat antreten.

Titelfoto: Montage: Andrei Gorshkov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa, Bernd Weißbrod/dpa

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