"Arroganter Rotwein-Marxist": Özdemir will Essen teurer machen und das Netz tobt!
Stuttgart/Berlin - Kaum im Amt hat Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (56, Grüne) schon einen Shitstorm an der Backe. Der Grund: seine "Ramschpreis"-Äußerungen.

Deutschland am Ende des Jahres 2021. Die Bürger merken seit geraumer Zeit: Alles wird teurer.
Nach dem Gang durch den Supermarkt hat man fürs gleiche Geld weniger im Einkaufskorb. Einmal Volltanken bedeutet nicht selten, 100 Euro aufwärts an der Kasse hinzulegen.
Und nicht wenige dürften angesichts steigender Energiekosten sparsam mit Licht und Heizung umgehen. In der kalten und dunklen Jahreszeit, wohlgemerkt.
Die Inflationsrate lag im November bei 5,2 Prozent. Im Oktober waren es noch 4,5. Kurzum: Der Geldbeutel vieler Deutscher schmerzt dieser Tage gehörig.
Da schlugen die Aussagen von Özdemir nun ein wie eine Bombe. Der 56-Jährige hatte der Bild am Sonntag ein Interview gegeben und darin wurde klar: Dem Grünen-Politiker gehen die ohnehin schon gestiegenen Lebensmittelpreise noch nicht weit genug.
"Es darf keine Ramschpreise für Lebensmittel mehr geben, sie treiben Bauernhöfe in den Ruin, verhindern mehr Tierwohl, befördern das Artensterben und belasten das Klima. Das will ich ändern", so der Bundeslandwirtschaftsminister.
Twitter-User reagieren auf Özdemir-Interview: "Keine Ahnung, aber mit voller Arroganz ausgestattet"
Der vegetarische Schwabe (der laut Bild nicht weiß, was ein Kilo Hackfleisch kostet) betont in dem Interview: "Lebensmittel dürfen kein Luxusgut werden. Doch der Preis muss die ökologische Wahrheit stärker ausdrücken."
Höhere Preise fürs Essen? Da war Kirmes im Netz! Der Zorn entlud sich unter anderem auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.
"Herr Özdemir ist ein arroganter Rotweinmarxist, der den Armen die Butter auf ihrem Brot nicht gönnt", zürnte ein User. Ein anderer echauffierte sich: "Keine Ahnung, aber mit voller Arroganz ausgestattet, dann sind wir bei Özdemir, dem Spahn der Landwirtschaft."
Eine Nutzerin fragte sarkastisch: "Müssen Rentner eigentlich jeden Tag essen?"
Ein weiterer User nutzte den Anlass, um seine Situation zu schildern und sprach Özdemir dabei direkt an: "Wer jeden Monat 10.000 Euro zur Verfügung hat wie Sie, der kann natürlich leicht von 'Ramschpreisen für Lebensmittel' reden." Und weiter: "Hartz-IV-Empfänger oder erwerbsgeminderte Rentner, so wie ich, haben nur die Wahl, entweder Strom oder Brot."
Klar ist nach dem ersten Sturm: Bei zahlreichen Wählerinnen und Wählern hat sich der neue Landwirtschaftsminister mit seinen Aussagen gleich mal ziemlich unbeliebt gemacht.
Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa