Porsche-Chef bestreitet engen Kontakt zu Christian Lindner und entschuldigt sich für "falsche Worte"

Berlin - Der Chef des Autoherstellers Porsche rudert zurück! Oliver Blume (54) hat sich für eine Äußerung zu einem angeblich sehr engen Austausch mit FDP-Chef Christian Lindner (43) entschuldigt.

Laut Porsche habe die Wortwahl von Oliver Blume (54) nicht den Tatsachen entsprochen.
Laut Porsche habe die Wortwahl von Oliver Blume (54) nicht den Tatsachen entsprochen.  © Sven Hoppe/dpa

Er habe in einer internen Veranstaltung in Bezug auf Kontakte zum Thema synthetische Kraftstoffe "falsche Worte" gewählt, sagte Blume der Bild am Sonntag.

"Dadurch ist ein falscher Eindruck entstanden. Das tut mir leid." Blume soll ab September neben der Marke Porsche auch den Volkswagen-Konzern leiten.

Der Manager reagierte auf einen Bericht des ZDF-Satiremagazins "Die Anstalt" vom Dienstag. Demnach soll Blume bei einer Betriebsversammlung am 29. Juni vor Mitarbeitern gesagt haben, dass Porsche "sehr großen Anteil" daran gehabt habe, dass eine weitere Nutzung von synthetisch hergestellten E-Fuels für Verbrennungsmotoren "in den Koalitionsvertrag miteingeflossen" sei.

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"Da sind wir Haupttreiber gewesen, mit ganz engem Kontakt an die Koalitionsparteien. Der Christian Lindner hat mich in den letzten Tagen fast stündlich auf dem Laufenden gehalten", wurde er zitiert.

Porsche und FDP bestreiten die Anschuldigungen

Hat Finanzminister Christian Lindner (43, FDP) Interna ausgeplaudert?
Hat Finanzminister Christian Lindner (43, FDP) Interna ausgeplaudert?  © Kay Nietfeld/dpa

Die FDP wies die Vorwürfe einer angeblich sehr engen inhaltlichen Abstimmung zurück. Lindners Position zu sogenannten E-Fuels sei "seit Jahren bekannt" und stamme noch aus der Zeit der FDP in der Opposition, erklärte ein Parteisprecher am Samstag.

Zum Kontakt zu Blume erklärte er, es habe "im Oktober 2021 lediglich ein kurzes Telefonat zwischen Herrn Blume und Herrn Lindner zu Fragen der Verwendung von E-Fuels" gegeben.

Ende Juni hatte es innerhalb der Ampel-Koalition Streit über ein Verbot für die Neuzulassung von Verbrennerautos ab 2035 auf EU-Ebene gegeben. Lindner hatte die Verbotspläne abgelehnt. Die FDP erklärte, vor dieser Entscheidung habe es "keinerlei Kontakt in der Sache mit Herrn Blume" gegeben.

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Laut dem ZDF gebe es für Blumes Äußerungen verifizierte Belege. Ein Porsche-Vertreter sprach am Samstag von einer "überspitzten" Formulierung. "Der Austausch hat so nicht stattgefunden und es gab keine Einflussnahme."

Zur genauen Wortwahl von Blume machte der Sprecher keine Angaben.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa, Kay Nietfeld/dpa

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