Düstere Prognose: Lauterbach rechnet mit Verschlechterung der Corona-Lage im Herbst

Berlin - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) befürchtet im Herbst eine deutliche Verschlechterung der Corona-Situation. "Es wird ein schwerer Herbst werden, wir müssen vorbereitet sein", sagte der SPD-Politiker am Freitagabend in den ARD-"Tagesthemen".

Karl Lauterbach (59, SPD) geht davon aus, dass die Corona-Situation deutlich schwieriger nach den Sommermonaten sein wird.
Karl Lauterbach (59, SPD) geht davon aus, dass die Corona-Situation deutlich schwieriger nach den Sommermonaten sein wird.  © Fabian Sommer/dpa

Er glaube, dass "wir mit der BA.5-Variante, die sich jetzt hier ausbreitet, große Schwierigkeiten bekommen werden".

Er rechne mit sehr hohen Fallzahlen, was auch zu einer Überlastung der kritischen Infrastruktur führen könne. "Das ist meine Befürchtung", sagte der Minister.

Am Freitag hatte ein Sachverständigenausschuss ein lang erwartetes Gutachten über die Wirksamkeit bisheriger Corona-Schutzmaßnahmen vorgestellt.

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Demnach können Schutzmaßnahmen wie das Maskentragen auch weiter gegen das Coronavirus hilfreich sein. Hinter vielen anderen bekannten Auflagen setzt der Sachverständigenausschuss aber große Fragezeichen, mangels ausreichender Daten seien keine sicheren Bewertungen möglich.

Lauterbach räumte in der ARD ein, man habe bislang "nicht die perfekten Daten" gehabt. Mit einem Pandemie-Radar in Krankenhäusern und einem Abwassermonitoring gehe er im September aber von einer besseren Datenlage aus.

Das Gutachten sei "keine Bibel, aus der zu zitieren ist" und auch "nicht das letzte Wort", betonte der Gesundheitsminister.

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Gemeisam mit Bundesjustizminister Marco Buschmann (44, FDP) will Lauterbach rasch zu Regelungen kommen, die Bürgerinnen und Bürger besser schützen.  © Kay Nietfeld/dpa

Mit Bundesjustizminister Marco Buschmann (44, FDP) wolle er jetzt "sehr schnell zu Regelungen kommen, die die Bürgerinnen und Bürger im Herbst und im Winter besser schützen", bekräftigte Lauterbach.

"Im Gutachten sind viele Maßnahmen bewertet worden nach dem Motto "Sie helfen, aber wir wissen nicht, wie stark sie helfen"", sagte der Minister am Freitagabend im ZDF-"heute journal".

Auch internationale Literatur und weitere Experteneinschätzungen würden daher nun in Beratungen über ein neues Infektionsschutzgesetz einbezogen.

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Titelfoto: Fabian Sommer/dpa

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