FDP-Urgestein Kubicki ledert gegen Karl Lauterbach: Wird im Amt des Gesundheitsministers nicht alt werden

Berlin - FDP-Urgestein Wolfgang Kubicki (70) kann es einfach nicht lassen. Nachdem er in der Vergangenheit bereits mit der ein oder anderen provokanten Schlagzeile aufgefallen ist, lederte er jetzt gegen Gesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD). Der werde seiner Meinung nach nicht die vollen vier Jahre in seinem Amt überleben. Wie Kubicki darauf kommt.

Wolfgang Kubicki (70, FDP, r.) scheint nicht der größte Freund von Karl Lauterbach (59, SPD) zu sein.
Wolfgang Kubicki (70, FDP, r.) scheint nicht der größte Freund von Karl Lauterbach (59, SPD) zu sein.  © Montage: Kay Nietfeld/dpa & Jonas Walzberg/dpa

Vorab: Wolfgang Kubicki ist kein Politiker, der seine Karriere bereits hinter sich hat. Als FDP-Vize trägt der mittlerweile 70-Jährige in seiner Partei große Verantwortung. Darüber hinaus ist er auch Bundestagsvizepräsident, also einer der wichtigsten Repräsentanten des Parlaments.

Umso kurioser ist es, in welcher Deutlichkeit Kubicki auf seinen Ampel-Kollegen und Minister Karl Lauterbach losgeht. In einem Gespräch mit der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" kritisierte er diesen jetzt scharf und warf im unter anderem Schwächen bei der Führung seines Ressorts vor.

Doch dem nicht genug! Weiter sagte er: "Ich gehe, ehrlich gesagt, nicht davon aus, dass Karl Lauterbach als Gesundheitsminister die ganze Legislaturperiode im Amt bleibt."

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Karl Lauterbach Wegen Impfkampagne: Gesundheitsminister Lauterbach angezeigt!

Wie er darauf kommt? "Die SPD ist doch selbst komplett genervt von Lauterbach. Wenn Sie sich bei Mitarbeitern seines Hauses umhören, ist die Frustration nicht mehr zu toppen. Die Leute fragen, welchen Twitter-Kanal sie denn nutzen müssten, um zu wissen, was der Minister will." Und weiter: "Lauterbach verzettelt sich. Er kann das Haus nicht führen."

Nicht die einzige Kubicki-Attacke

Der Frontalangriff auf Karl Lauterbach ist beileibe nicht die einzige Attacke auf Ampel-Minister von Kubicki in letzter Zeit. Erst vor einer Woche ging er in der "Welt am Sonntag" auf Wirtschaftsminister Robert Habeck (54, Grüne) los, nannte dessen häufige Entschuldigungen bei vermeintlichen Fehlern in Gesetzen eine Strategie.

"Wir müssen hier bei jedem Gesetz aufpassen wie ein Schießhund, dass da nicht irgendwas reingemogelt wird. Habeck sagt dann gern, oh sorry, da hat ein Mitarbeiter was falsch gemacht. Man kann auch sagen: Das ist eine Strategie."

Titelfoto: Montage: Kay Nietfeld/dpa & Jonas Walzberg/dpa

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