Geplante Entführung von Karl Lauterbach: Gruppierung traf sich mehrmals in Thüringen

Erfurt - Ermittler sind in Thüringen und anderen Bundesländern gegen Mitglieder einer Chatgruppe vorgegangen, die Sprengstoffanschläge und Entführungen geplant haben sollen.

Zu der geplanten Entführung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) gibt es wohl Verbindungen nach Thüringen. Dort sollen Treffen von Mitgliedern der Chatgruppe stattgefunden haben.
Zu der geplanten Entführung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) gibt es wohl Verbindungen nach Thüringen. Dort sollen Treffen von Mitgliedern der Chatgruppe stattgefunden haben.  © Michael Kappeler/dpa

Unter insgesamt 20 Objekten, die am Mittwoch durchsucht wurden, seien auch zwei in Meiningen und Eisenach gewesen, teilte die federführende Generalstaatsanwaltschaft Koblenz am Donnerstag auf Anfrage mit. Unter den vier Beschuldigten, die festgenommen worden seien, hätte sich kein Thüringer befunden.

Sie sollen vorgehabt haben, Einrichtungen der Stromversorgung zu zerstören, um so einen bundesweiten Stromausfall auszulösen.

Außerdem soll die "Entführung bekannter Personen des öffentlichen Lebens" Bestandteil der Pläne der Gruppe gewesen sein. Namentlich genannt als ein Ziel wurde von den Ermittlern Gesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD).

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Katharina König-Preuss (44), Sprecherin für Antifaschismus der Fraktion "Die Linke" im Thüringer Landtag, erklärte, Teile der Gruppierung hätten sich mehrfach in Thüringen getroffen, unter anderem im Januar 2022 in einem Landgasthof in Hohenbergen-Schlotheim und im März bei Meiningen.

"Bereits von Anfang an war in diesen Telegram-Gruppen eine Vermischung mit sogenannten Querdenkern, Reichsbürgern, Verschwörungstheoretikern und Neonazis feststellbar, die zusätzlich zu einer Radikalisierung führten", so die Abgeordnete. Sie hat zu den Maßnahmen und den Verbindungen nach Thüringen eine Anfrage an die Landesregierung eingereicht.

Neben Thüringen wurden auch Objekte in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Brandenburg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Schleswig-Holstein durchsucht.

Titelfoto: Michael Kappeler/dpa

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