Knallhart-Impfpflicht-Ansage von Gesundheitsminister Karl Lauterbach: Steht nicht zur Diskussion!
Berlin - Klare Ansage vom Gesundheitsminister! Auch nach dem Scheitern der allgemeinen Impfpflicht möchte Karl Lauterbach (59, SPD) an der Pflichtimpfung für bestimmte Berufsgruppen festhalten. Konkret gemeint sind Angestellte in Kliniken und Pflegeeinrichtungen.

Seit Mitte März müssen sich Angestellte, die in Berufen arbeiten, in denen sie auf besonders schutzbedürftige Menschen treffen, gegen Corona impfen lassen. Dies soll auch in Zukunft so bleiben.
Die berufsbezogene Impfpflicht sei ein Mittel, Menschen zu schützen, "die sich uns anvertraut haben", sagte Lauterbach am heutigen Montag in Berlin. Ein Ende diese Verpflichtung stehe nicht zur Diskussion.
Entgegen immer wieder anderslautender Berichte würde diese Regelung gut und deutlich geräuschloser angenommen werden, als es manch einer vermuten würde, so der Minister weiter.
Doch wie schaut es im Allgemeinen eigentlich gerade beim Thema Corona-Impfung in Deutschland aus? Bis Montag wurden insgesamt 178,6 Millionen Impfdosen in Deutschland verabreicht. 63,0 Millionen Menschen (75,8 Prozent) sind grundimmunisiert, mindestens 49,3 Millionen Bundesbürger (59,3 Prozent) haben bereits ein oder zwei Booster erhalten.
Haben sich zur Hochzeit der Impfung teils mehr als eine Million Menschen pro Tag impfen lassen, lag der Tages-Rekord in der vergangenen Woche gerade einmal bei 121.000 Menschen (Donnerstag). Am Samstag kamen weitere 19.000 Menschen hinzu, am Sonntag lediglich 4000.
Krankenhausreform soll kommen

Ganz unabhängig vom Corona-Thema kündigte Karl Lauterbach die Einsetzung einer Kommission an, die sich mit grundlegenden Reformen in und an den deutschen Krankenhäusern beschäftigen soll. Ziel sei es, eine bessere Versorgung der Patienten zu erreichen und am Ende der Arbeit ein Ergebnis wie "aus einem Guss" zu erreichen, dass dann gemeinsam mit den Ländern umgesetzt werden soll.
Ein erstes Lob für sein Handeln bekam Lauterbach bereits aus Schleswig-Holstein. "Nicht die Anzahl von Krankenhausbetten in irgendwelchen Plänen, sondern die Qualität der erbrachten Leistungen muss ausschlaggebend für eine zukunftsfeste, bedarfsorientierte Krankenhauslandschaft sein", begrüßte Gesundheitsminister Heiner Garg (55, FDP) die Initiative.
Nicht erst durch die Pandemie sei klar geworden, dass es Reformen bei Struktur und Finanzierung von Krankenhäusern brauche.
Anliegen, die laut Lauterbach besonders angegangen werden sollen, sind unter anderem die Sicherstellung einer besseren Notfallversorgung und die Behebung des Mangels an Pflegekräften.
Titelfoto: Annette Riedl/dpa