Lauterbach verspricht: Keine Durchseuchung durch die Hintertür im Corona-Herbst

Berlin - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) ist Vorwürfen entgegengetreten, die Regierung unternehme zu wenig gegen die Verbreitung des Coronavirus und schwere Erkrankungen.

Karl Lauterbach (59, SPD) will Deutschland auf einen drohenden Corona-Herbst vorbereiten.
Karl Lauterbach (59, SPD) will Deutschland auf einen drohenden Corona-Herbst vorbereiten.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Viele Bürger fragten sich, ob jetzt eine Durchseuchung durch die Hintertür komme, schrieb der Minister am Samstag im Kurznachrichtendienst Twitter. "Nein", versicherte er - der von ihm im Juni vorgestellte Sieben-Punkte-Plan zur Vorbereitung auf den Herbst laufe schon an.

Dazu gehöre unter anderem "ein für alle Infektionsstufen ausreichendes Infektionsschutzgesetz", betonte der SPD-Politiker und fügte hinzu: "Ich verzichte gerne auf Urlaub dafür."

Mit Blick auf Medikamente, die bei Risikopatienten einen schweren Krankheitsverlauf verhindern sollen, schrieb der Minister: "Wir haben die Medikamente und setzen sie nicht ein. Das ändert sich."

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Man stehe dazu in Kontakt mit der Ärzteschaft. In Deutschland ist seit Februar das Medikament Paxlovid auf dem Markt. Mit dem Mittel soll schweren Verläufen entgegengewirkt werden.

Wie viel kann das Corona-Medikament Paxlovid bewirken?

Der Chef des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, hatte sich im Juni in einem Interview eher skeptisch geäußert.

Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte er damals: "Paxlovid kann für eine kleine Gruppe an Hochrisikopatientinnen und Patienten sehr hilfreich sein, es ist jedoch kein 'Gamechanger' für die breite Bevölkerung."

Das Medikament habe eine Reihe an Wechselwirkungen und müsse außerdem bereits sehr früh in der Erkrankung eingenommen werden.

Titelfoto: Bernd von Jutrczenka/dpa

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