Lauterbach warnt vor Rückkehr der Delta-Variante und ruft zu Achtsamkeit auf

Berlin - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) hält eine Rückkehr der gefährlicheren Delta-Variante des Coronavirus' für möglich.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) sieht noch kein Ende der Corona-Pandemie.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) sieht noch kein Ende der Corona-Pandemie.  © Annette Riedl/dpa

"Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Eine Omikron-Welle im Herbst ist zwar wahrscheinlich. Aber selbst die gefährlichere Delta-Variante könnte zurückkommen", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post" mit Verweis auf eine Studie aus Israel, wonach im Abwasser auch die Delta-Variante nachgewiesen wurde.

Auf beide Szenarien müsse man sich einstellen, sagte der Politiker. "Wir brauchen Impfstoff gegen beide Varianten. Das wird sehr teuer."

In Deutschland dominiert derzeit die Omikron-Subvariante BA.2 mit gut 97 Prozent. Die Delta-Variante, die oft mit schwerwiegenderen Folgen einhergeht, wird laut dem jüngsten Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) aktuell nur selten nachgewiesen.

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Lauterbach rief die Menschen auf, weiter vorsichtig zu sein. "Auch im Sommer sollten wir achtsam bleiben", mahnte der Minister. Dazu gehöre das Tragen von Masken im ÖPNV und im Flugzeug.

"Wer jetzt den Menschen vorgaukelt, Corona sei Geschichte, wird das im Herbst bitter bereuen", warnte Lauterbach.

Angepasster Impfstoff ab Herbst?

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund appellierte an Bund und Länder, Vorbereitungen für eine neue Corona-Welle zu treffen. Die Impfmöglichkeiten müssten aufrechterhalten werden, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Zwar sei es nicht sinnvoll, in großem Umfang weitgehend leerstehende Impfzentren zu betreiben. Notwendig sei aber eine Planung, wann man unter welchen Umständen erneut zusätzliche Impfmöglichkeiten schaffen müsse.

Landsberg verwies auf einen im Herbst erwarteten Impfstoff, der an die Omikron-Variante angepasst ist.

Titelfoto: Annette Riedl/dpa

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