Mit Masken und Tests durch den Herbst: Lauterbach wirbt für geplante Corona-Regeln

Berlin - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) sieht mit den vorgesehenen Corona-Regeln für den Herbst passende Instrumente zur Kontrolle aller vorstellbaren Szenarien.

Das geplante Gesetzespaket, für das Karl Lauterbach (59, SPD) Werbung macht, sieht Regeln zu Masken und Tests vom 1. Oktober bis 7. April vor.
Das geplante Gesetzespaket, für das Karl Lauterbach (59, SPD) Werbung macht, sieht Regeln zu Masken und Tests vom 1. Oktober bis 7. April vor.  © Michael Kappeler/dpa

"Wir ermöglichen es den Ländern, zielgenau je nach pandemischer Lage genau das anzubieten, was notwendig ist - nicht mehr, aber auch nicht weniger", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im Bundestag vor der Abstimmung über ein geplantes Gesetzespaket der Ampel-Koalition.

Die Länder könnten und würden darauf zurückgreifen. "Wir werden die Lage im Griff haben."

Lauterbach sagte: "Wir sind sehr gut vorbereitet." Er verwies neben den Bestimmungen im Infektionsschutzgesetz auch auf eine weitere Impfkampagne mit Präparaten, die an neue Virusvarianten angepasst sind, und einen stärkeren Einsatz von Medikamenten bei Erkrankten. Zudem solle es bessere, tagesaktuelle Daten zur Klinikbelegung geben.

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Das Gesetzespaket sieht vom 1. Oktober bis 7. April 2023 wieder weitergehende Regeln zu Masken und Tests vor.

Die Länder sollen die Vorgaben etwa zu Maskenpflichten in Innenräumen verhängen und bei kritischer Lage auch ausweiten können. Bundesweit sollen FFP2-Masken in Kliniken, Pflegeheimen, Arztpraxen und Fernzügen gelten.

Lauterbach verteidigte es erneut als vertretbar, dass die lange geltende Maskenpflicht in Flugzeugen vorerst enden soll.

"Obwohl die Luftdurchwälzung im Flugzeug nicht perfekt ist, ist sie doch deutlich intensiver als in einem Bus oder einem Zug." Wenn die Corona-Lage es notwendig mache, werde die Bundesregierung aber per Verordnung auch in Flugzeugen eine FFP2-Maskenpflicht wieder einführen.

Bundestag hat Corona-Regeln für den Herbst beschlossen

Das Gesetzespaket erhielt im Bundestag 386 Stimmen, 313 Gegenstimmen und 3 Enthaltungen.
Das Gesetzespaket erhielt im Bundestag 386 Stimmen, 313 Gegenstimmen und 3 Enthaltungen.  © dpa/Michael Kappeler

Der Bundestag hat die Corona-Regeln für Herbst und Winter beschlossen. Das Gesetzespaket der Ampel-Koalition, das generell wieder schärfere Vorgaben zu Masken und Tests ermöglicht, erhielt am Donnerstag 386 Stimmen. 313 Abgeordnete stimmten dagegen, 3 enthielten sich. Nun muss der Bundesrat noch zustimmen.

Bundesweit soll weiter eine FFP2-Maskenpflicht in Fernzügen gelten, aber nicht mehr in Flugzeugen. Auch in Kliniken, Pflegeheimen und Arztpraxen soll es eine solche Maskenpflicht geben. Vor dem Zutritt zu Pflegeheimen und Kliniken soll zudem ein negativer Test vorgelegt werden müssen.

Eine Maskenpflicht in Restaurants und anderen Innenräumen sollen die Länder ab Oktober verhängen dürfen. Auch die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr soll durch die Länder weiter verhängt werden können.

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An Schulen und Kitas sollen Tests vorgeschrieben werden können. Möglich werden auch Maskenpflichten in Schulen ab Klasse fünf. Bei einer regional kritischeren Corona-Lage sollen die Länder noch weitere Vorgaben verhängen können.

Erstmeldung 14.10 Uhr. Aktualisiert um 15.55 Uhr.

Titelfoto: Michael Kappeler/dpa

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