Kümmert sich Kretschmer zu wenig um Sachsen? Knatsch in der Koalition!
Dresden - Kritik aus der eigenen Koalition trifft Ministerpräsident Michael Kretschmer (47, CDU).
Er hatte mehrfach den Bund kritisiert und für ein "Einfrieren" des Ukraine-Kriegs plädiert, nun klagt Grünen-Fraktionsvorsitzende Franziska Schubert (40): "Die ständigen außenpolitischen Ausflüge und Attacken gegen den Bund belasteten die Arbeit in der Koalition in den letzten Wochen, dadurch haben wir Zeit verloren."
Die Krise erfordere Zusammenhalt in der Koalition. "Wir haben in Sachsen dringliche Aufgaben vor uns, darauf sollten wir uns gemeinsam konzentrieren."
Als positives Signal wertet die Fraktions-Chefin aber die Kabinettssitzung, die am Dienstag in Berlin stattfand.
Dort habe es "versöhnlichere Töne" gegeben. "Ich würde die Rückkehr zum konstruktiven Miteinander begrüßen", so Schubert.
Ihre Fraktion plädiert für ein sächsisches Hilfspaket. Der Ministerpräsident will zunächst abwarten, was der Bund beschließt.
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