Bundeskanzler Scholz im TV: "Putin wird diesen Krieg nicht gewinnen!"
Berlin - Der 24. Februar 2022 wird uns allen wohl für immer im Gedächtnis bleiben. In Europa herrscht Krieg! Mit Russland hat ein europäisches Land einen seiner europäischen Nachbarn angegriffen. Anlass für Bundeskanzler Olaf Scholz (63, SPD), sich kurz vor 18 Uhr in einer TV-Ansprache an die deutsche Bevölkerung zu wenden.

"Das ist ein Überfall auf ein unabhängiges, souveränes Land", begann Olaf Scholz seine Ansprache, die es so von einem deutschen Kanzler - wenn überhaupt - lange nicht mehr gegeben hat.
Bei dem Angriff russischer Truppen auf die Ukraine handle es sich um einen Versuch, "vielleicht ein ganzes Land von der Landkarte zu tilgen".
Natürlich gab und gibt es in den letzten Jahren immer wieder Kriege, aber diesmal findet er praktisch vor unserer Haustür statt: "Zwei Flugstunden von Berlin entfernt sitzen Familien in Luftschutzbunkern."
Und das trotz der Tatsache, dass die gesamte westliche in den letzten Wochen immer wieder auf den russischen Präsidenten eingeredet hatte und mit nahezu jedem diplomatischen Mittel versuchte, einen Krieg zu verhindern.
"Wir haben Putin vor einem Krieg gewarnt. Ich habe ihm klar gesagt: Dieser Krieg ist ein schwerer Fehler", so Scholz. "Putin hat alle Warnungen und Bemühungen in den Wind geschlagen. Er allein trägt dafür die volle Verantwortung."
Jetzt warten harte Sanktionen auf die Russen
Warum der russische Präsident jetzt aber dennoch angreift? "Putin will die Zeit zurückdrehen", erklärt Scholz weiter, der in seiner gesamten Rede ungewohnt entschlossen wirkte. "Aber es gibt kein Zurück in die Zeit des Kalten Krieges, kein Zurück vor 1989."
Und weiter: "Putin sollte die Entschlossenheit der NATO nicht unterschätzen, alle ihre Mitglieder zu verteidigen. [...] Putin wird diesen Krieg nicht gewinnen!"
In der Tat könnte Russland sogar viel verlieren: "Wir werden die russische Wirtschaft hart treffen", kündigte der Kanzler schon wie viele seiner Vorredner am heutigen Tag darüber hinaus harte Sanktionen an.
Titelfoto: Markus Schreiber/AP/POOL/dpa