Im Bundestag wird Olaf Scholz plötzlich laut: Kanzler attackiert die CDU

Berlin - So würden viele Wähler Olaf Scholz (64, SPD) sicher auch in Zukunft gerne häufiger sehen! Am Mittwoch fuhr der Kanzler im Bundestag mal richtig aus seiner Haut. Bei den Themen Energieversorgung und erneuerbare Energien warf er der Union Totalversagen und "Mogeleien" vor.

Selten stand Kanzler Olaf Scholz (64, SPD) mit soviel Körpereinsatz am Rednerpult.
Selten stand Kanzler Olaf Scholz (64, SPD) mit soviel Körpereinsatz am Rednerpult.  © dpa/Michael Kappeler

Immer wieder wurde Scholz von der Opposition - mitunter sogar von den eigen Wählern - Lethargie und Zurückhaltung vorgeworfen. Doch davon war in der heutigen Generaldebatte im Bundestag nichts zu spüren. Der Kanzler schaltete in den Angriffsmodus.

Vor allem die von Friedrich Merz (66) und viele Jahre von Angela Merkel (68) geführte CDU bekam ihr Fett weg. In den sozialen Medien zeigten sich viele (positiv) überrascht von den klaren Worten des SPD-Politikers.

"Die CDU/CSU ist die Partei, die die komplette Verantwortung dafür hat, dass Deutschland Ausstiegsentscheidungen getroffen hat - aus der Kohle und aus der Atomenergie."

Auslandsbesuch in der größten Stadt der Welt: Hierhin reist Olaf Scholz
Olaf Scholz Auslandsbesuch in der größten Stadt der Welt: Hierhin reist Olaf Scholz

Während Merz nur den Kopf schüttelte, wurde Scholz lauter: "Aber die niemals die Kraft hatte in irgendetwas einzusteigen. Sie waren unfähig den Ausbau der erneuerbaren Energien herbeizuführen."

Stattdessen seinen von der Union "Abwehrkämpfe gegen jede einzelne Windkraftanlage" geführt worden. Jeder dieser Abwehrkämpfe würde Deutschland noch heute schaden.

"Das waren sie!", schimpfte Scholz und zeigte direkt auf die Sitze der Union im Bundestag.

Clip von Scholz' Wutrede verbreitet sich in den sozialen Medien

Bundeskanzler wirft CDU/CSU Mogeleien vor

Doch damit nicht genug. Der 64-Jährige sagte auch, die Union habe verschwiegen, dass es bald einen Anstieg der Stromproduktion brauche. "Als der Bundestag dann in die Sommerpause kam, da wurde es veröffentlicht. Das ist unverantwortliche CDU-Politik, die uns in die jetzige Position gebracht hat."

Zuvor hatte Merz der Regierung Zögerlichkeit beim Krieg in der Ukraine und Scholz wirtschaftspolitisches Versagen vorgeworfen.

Titelfoto: dpa/Kay Nietfeld

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