Scholz zu Besuch bei BioNTech: Forschung in Deutschland weiter stärken

Marburg - Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) will den Forschungsstandort Deutschland stärken und hierfür neue Gesetze auf den Weg bringen.

Bei einem Besuch des erfolgreichen Pharmaunternehmens BioNTech ließ Bundeskanzler Olaf Scholz (64, l.) verlauten, dass man alles dafür tue, den Forschungsstandort Deutschland weiter zu stärken.
Bei einem Besuch des erfolgreichen Pharmaunternehmens BioNTech ließ Bundeskanzler Olaf Scholz (64, l.) verlauten, dass man alles dafür tue, den Forschungsstandort Deutschland weiter zu stärken.  © Sebastian Gollnow/dpa

"Wir müssen schnellere Genehmigungsverfahren für Fabriken, für neue Medikamente, für Forschungsvorhaben und auch für die Nutzung von Forschungsdaten möglich machen", sagte der SPD-Politiker bei einem Besuch des BioNTech-Werkes in Marburg. "Da wollen wir jetzt in ganz kurzer Zeit mit vielen sehr konkreten Gesetzesvorhaben beitragen, dass die Medizinindustrie und Gesundheitswirtschaft Fortschritte macht."

Zuvor hatte sich Scholz ein Bild von der neuen Plasmid-DNA-Produktion am Marburger Standort des Mainzer Impfstoffherstellers gemacht.

Plasmide sind kleine, ringförmige DNA-Moleküle und laut BioNTech ein zentrales Ausgangsmaterial für die Herstellung von mRNA-basierten Impfstoffen und Therapien. In der Vergangenheit musste der Impfstoffhersteller Plasmid-DNA extern einkaufen.

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"Wir brauchen eine Forschungslandschaft, die wir gemeinsam mit den Ländern in Deutschland stabilisieren und weiterentwickeln müssen, damit Grundlagenforschung in Deutschland stattfinden kann, die dann die nächsten großen Erkenntnisse ermöglicht", sagte Scholz.

Das "neue Deutschland-Tempo", das die Bundesregierung beim Bau von Pipelines und LNG-Terminals vorgelegt habe, solle auch dann gelten, wenn es um den Forschungs- und Wissenschaftsstandort Deutschland gehe.

BioNTech möchte bis 2030 bis zu 10.000 Patienten mit Krebsimmuntherapien behandeln

Nach seinem Besuch bei BioNTech ging es für Bundeskanzler Olaf Scholz weiter zu einer Sitzung des Kinder- und Jugendparlaments in Marburg.
Nach seinem Besuch bei BioNTech ging es für Bundeskanzler Olaf Scholz weiter zu einer Sitzung des Kinder- und Jugendparlaments in Marburg.  © Boris Roessler/dpa

Das Pharmaunternehmen BioNTech, das vor allem für seinen Corona-Impfstoff bekannt ist, hatte im Januar angekündigt, ein auf künstliche Intelligenz spezialisiertes britisches Start-up übernehmen zu wollen.

Nur wenige Tage zuvor war bekannt geworden, dass die Mainzer in Cambridge ein Forschungs- und Entwicklungszentrum zur Krebstherapie aufbauen wollen.

Ziel sei es, bis 2030 bis zu 10.000 Patientinnen und Patienten mit personalisierten Krebsimmuntherapien zu behandeln - entweder im Rahmen klinischer Studien oder als zugelassene Behandlungen.

Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa

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