"Falsch am Platze": CDU-Mann Wadephul sieht Lambrecht als nicht mehr haltbar

Berlin - Der stellvertretende Vorsitzende der Unions-Fraktion im Bundestag, Johann Wadephul (59), fordert im Interview mit dem ARD-Morgenmagazin den Rücktritt von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (57, SPD).

Johann Wadephul (59) ist stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Unions-Fraktion im Bundestag. Für ihn ist Christine Lambrecht (57, SPD) als Verteidigungsministerin nicht länger tragbar.
Johann Wadephul (59) ist stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Unions-Fraktion im Bundestag. Für ihn ist Christine Lambrecht (57, SPD) als Verteidigungsministerin nicht länger tragbar.  © Kay Nietfeld/dpa, Kay Nietfeld/dpa

Nach dem skandalösen Neujahrs-Post Lambrechts, habe die Verteidigungsministerin keinen Rückhalt mehr und sei in ihrem Amt nicht mehr haltbar, sagt Wadephul.

Lambrecht verstehe nicht, dass sie in einem solchen Video nicht als Privatperson auftrete, "sondern als Inhaberin der Befehls- und Kommandogewalt über die Bundeswehr, als Vertreterin eines zentralen Ressorts dieser Regierung. Als Vertreterin Deutschlands auch im Ausland", kritisiert der CDU-Politiker.

Für Wadephul offenbare sich durch das Video, dass Lambrecht eine schlechte Verteidigungsministerin sei, die nicht wisse, was ihr Amt erfordere und ebenfalls nicht an die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr denke, sondern bloß an sich selbst.

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Deshalb sei sie "falsch am Platze", betont Wadephul, dessen Parteikollege Armin Laschet (61) sich einen ähnlichen Fauxpas geleistet hatte, als der Kanzlerkandidat im Zuge der Flutkatastrophe im Ahrtal lachend auf einem Bild posierte.

Olaf Scholz hätte feststellen müssen, dass Lambrecht planlos und überfordert sei

Auf die Frage der Moderatorin hin, ob der Bundeskanzler die Ministerin entlassen sollte, erklärt der stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende, dass Olaf Scholz (64, SPD) schon seit Längerem feststellen müsse, dass Lambrecht "planlos" und "überfordert" mit ihrem Amt sei.

Dementsprechend habe der Kanzler hier Handlungsbedarf und müsse den Posten neu besetzen. Als besser geeignete Kandidaten schlägt Wadephul dabei den SPD-Bundesvorsitzenden Lars Klingbeil (44) und die SPD-Wehrbeauftragte Eva Högl (53) vor.

Im Zuge eines sinkenden Vertrauens in die Bundeswehr und einer Verunsicherung in der Bundeswehr selbst dürfe der Bundeskanzler auf jeden Fall nicht weiter nur zuschauen.

Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa, Kay Nietfeld/dpa

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