Sch... auf Corona, Inflation & Krieg: Das waren die guten Nachrichten 2022

Berlin - Sind wir doch mal ehrlich, 2022 war ein Sch...-Jahr. Ok, es war nicht so schlimm wie 2021 oder gar 2020, aber gut war es nicht. Plagte uns Anfang des Jahres noch das leidige Corona, kamen im Anschluss ein Krieg, die Inflation und die Energiekrise hinzu. Aber genug damit! Abseits des ganzen Elends gab es sie tatsächlich noch, die guten Nachrichten! Wir haben da mal einige für Euch zusammengefasst. Enjoy!

§ 219a ist weg, die Proteste haben nach jahrelangem Druck dieses Jahr Erfolg gehabt. - 52 Millionen Mal wurde das 9-Euro-Ticket verkauft in diesem Sommer laut dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen.
§ 219a ist weg, die Proteste haben nach jahrelangem Druck dieses Jahr Erfolg gehabt. - 52 Millionen Mal wurde das 9-Euro-Ticket verkauft in diesem Sommer laut dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen.  © Montage: Ralf Hirschberger/dpa & Melissa Erichsen/dpa

Abschaffung von Paragraf 219a

Für den Durchschnittsmann mag diese Nachricht recht belanglos gewesen sein, für viele Frauen bedeutete sie nur eines: pure Erleichterung. Endlich dürfen Ärzte über Schwangerschaftsabbrüche informieren, ohne sich damit strafbar zu machen.

"Es ist höchste Zeit", sagte Justizminister Marco Buschmann (45, FDP) nach dem Votum des Bundestages, jede Verurteilung nach § 219a sei "eine Verurteilung zu viel". Und ergänzte: "Jeder Troll und jeder Verschwörungstheoretiker" könne im Netz Informationen zu dieser schwierigen Thematik verbreiten, hoch qualifizierten Ärzten sei es aber bislang verboten gewesen. "Das ist absurd, das ist aus der Zeit gefallen, das ist ungerecht und deshalb beenden wir diesen Zustand."

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Günstig Bus & Bahn fahren

Bahnmitarbeiter werden jetzt schimpfen, Dauerpendler aufstöhnen und Kommunalpolitiker einen für verrückt halten, aber: Das 9-Euro-Ticket war genial! Ganze drei Monate lang konnten die Deutschen ihr Land zum Spottpreis erkunden. Manch einer unkte gar, dass die typischen Malle- und Türkei-Urlauber zum ersten Mal überhaupt andere Landstriche ihres Heimatlandes gesehen haben.

Auch wenn die symbolischen 9 Euro natürlich mehr Spielerei als nachhaltig waren, ebneten sie dennoch den Weg für das sogenannte Deutschlandticket, das im kommenden Jahr für ganze 49 Euro die bislang viel teureren Monatskarten ersetzen soll. Gut so!

Live-Konzerte und der Nobelpreis für Medizin

Auch am Dresdner Elbufer konnte wie so vielerorts in Deutschland endlich mal wieder richtig Musik gefeiert werden. - Nicht Roland Kaiser, dafür aber Nobelpreisträger: der in Leipzig lebende Schwede Svante Pääbo (67).
Auch am Dresdner Elbufer konnte wie so vielerorts in Deutschland endlich mal wieder richtig Musik gefeiert werden. - Nicht Roland Kaiser, dafür aber Nobelpreisträger: der in Leipzig lebende Schwede Svante Pääbo (67).  © Montage: Sebastian Kahnert/dpa & Hendrik Schmidt/dpa

Endlich wieder Konzerte & Live-Sport

Man könnte diesen Abschnitt auch einfach "Endlich wieder Leben!" nennen. Nach leidvollen Corona-Jahren mit zahlreichen Einschränkungen waren in diesem Jahr endlich wieder Konzerte und große Sportereignisse vor angemessenem Publikum möglich.

Was auf den ersten Blick den Freizeit-Deutschen freut, war ein ganz wichtiges Signal an die unzähligen Schausteller, Techniker, Musiker oder Studenten, die in diesem Bereich arbeiten.

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Nobelpreis für einen Wissenschaftler, der in Leipzig arbeitet

Svante Pääbo (67) heißt der schwedische Wissenschaftler, der schon seit weit mehr als 20 Jahren am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig arbeitet und dort seit 1999 die Abteilung für Evolutionäre Genetik als Direktor leitet.

2022 folgte dann der Karrierehöhepunkt, als ihm der Nobelpreis für Medizin für seine Erkenntnisse zur menschlichen Evolution verliehen wurde. Unter anderem sequenzierte er als erster Forscher das sogenannte Neandertaler-Genom.

"Svante Pääbo ist ein begnadeter Wissenschaftler, der über Jahrzehnte akribisch und zielstrebig gearbeitet hat", adelte ihn Leipzigs Bürgermeister Burkhard Jung (64, SPD).

Der GOAT in Deutschland und der Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt

Tom Brady (45) in Deutschland, welcher Football-Fan hätte sich das vor ein paar Jahren auch nur erträumt? - Endlich wieder Bratwurst auf Weihnachtsmärkten mit prachtvollen Bäumen!
Tom Brady (45) in Deutschland, welcher Football-Fan hätte sich das vor ein paar Jahren auch nur erträumt? - Endlich wieder Bratwurst auf Weihnachtsmärkten mit prachtvollen Bäumen!  © Montage: Sven Hoppe/dpa & Paul Hoffmann

Die NFL kam nach Deutschland

Passt gut zu den Events, die in diesem Jahr wieder erlaubt waren! American Football ist die Sportart, die in den vergangenen Jahren wohl den rasantesten Aufschwung erlebt hat.

Fristete die Jagd nach dem ovalen Ei in Deutschland lange nur ein Nischendasein, ist sie inzwischen vor allem bei jüngeren Leuten eine echte Alternative zum Fußball geworden. Keine Randale, eine Liga, die ihre Fans ernst nimmt, und nicht jedes Jahr die Bayern als Meister machen die NFL attraktiv.

2022 wurde der Hype dann schließlich so groß, dass die Amis gar ihr erstes reguläres Saisonspiel in Deutschland absolvierten. Drei Millionen Tickets hätten laut NFL-Deutschland-Chef Alexander Steinforth verkauft werden können, Zehntausende sorgten in München für eine bombastische Stimmung, die selbst Superstar Tom Brady (45) zum Staunen brachte.

Manch einer unkte sogar, dass die Anwohner in all den Jahren Allianz Arena zum ersten Mal gemerkt hätten, dass da ein Stadtion steht. Stimmt nicht ganz, die Schwarz-Gelben aus Dresden waren ja auch schon ein paar Mal zahlreich da... ;)

Endlich wieder Weihnachtsmärkte!

Leute, mal ganz ehrlich: Ja, Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt ist verdammt teuer, verkocht und viel zu süß... aber ist es nicht genial, ihn endlich wieder trinken zu dürfen? Nachdem es in vielen Landstrichen Deutschlands coronabedingt zwei Jahre keinen weihnachtlichen Trubel geben durfte, war es dieses Jahr endlich wieder so weit!

Was man noch mehr dazu schreiben soll? Prosit Neujahr und ach... seid in der Weihnachtszeit nicht zu hart zur Waage!

Titelfoto: Montage: Michael Matthey/dpa, Ralf Hirschberger/dpa, Melissa Erichsen/dpa, Sebastian Kahnert/dpa, Hendrik Schmidt/dpa & Sven Hoppe/dpa

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