Nach Landtagswahl in Sachsen: AfD-Chef spricht von Neuwahl

Dresden - Bei der Landtagswahl in Sachsen hat die Alternative für Deutschland den zweiten Platz hinter der CDU errungen. Trotz dieses Erfolgs denkt der sächsische AfD-Chef Jörg Urban (55) über Neuwahlen nach.

Jörg Urban sieht die Alternative für Deutschland im Wahlkampf benachteiligt.
Jörg Urban sieht die Alternative für Deutschland im Wahlkampf benachteiligt.  © DPA / Sebastian Kahnert

"Wir haben ja schon vor der Wahl gesagt, wir werden in jedem Fall den Rechtsweg gehen, was die Listenstreichung betrifft", sagte der 55-Jährige am Sonntag im MDR.

Das gelte unabhängig von der Frage, "ob wir alle Plätze besetzt bekommen oder nicht".

Nun könne sein, dass genau dies wegen der sehr guten AfD-Zahlen von rund 27 Prozent so eintrete. Nach jüngsten Hochrechnungen stünden der AfD 38 Mandate zu - acht mehr, als die Partei zugelassene Kandidaten auf der Liste hat.

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Diese Lücke könnte über erfolgreiche Direktmandate geschlossen werden.

"Wir werden über das Verfassungsgericht am Ende eine Neuwahl erstreiten", so Urban. "Weil, die Benachteiligung ist nicht nur ein Signal im Wahlkampf gewesen. Wenn sie sich jetzt im Parlament abzeichnet, ist dies ein nicht abgebildeter Wählerwille im Parlament. Und das ist aus unserer Sicht auf alle Fälle ein zwingender Grund für Neuwahlen."

Das Verfassungsgericht Leipzig hatte vor der Wahl entschieden, dass die AfD zur Landtagswahl in Sachsen nur mit 30 Listenkandidaten und nicht wie geplant mit 61 antreten kann. Zunächst hatte der Landeswahlausschuss sogar nur 18 Bewerber zugelassen.

Grund waren formale Mängel bei ihrer Aufstellung. Nach den Hochrechnungen könnte die AfD nun aber mehr als 30 Sitze im Landtag gewonnen haben.

>>> Alle Infos zur Landtagswahl in Sachsen gibt es im Liveticker. Außerdem werden die Zahlen zu Stimmenanzahl und Sitzverteilung laufend aktualisiert.

AfD-Spitzenkandidat Jörg Urban (55, links). Rechts im Bild MP Michael Kretschmer und Grünen-Politikerin Katja Meier.
AfD-Spitzenkandidat Jörg Urban (55, links). Rechts im Bild MP Michael Kretschmer und Grünen-Politikerin Katja Meier.  © DPA / Sebastian Kahnert

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