Noch mehr Geld für die Bundeswehr? Das sagen die Deutschen dazu

Mainz - Verteidigungsminister Boris Pistorius (62, SPD) fordert weiteres Geld für die Modernisierung der Bundeswehr. Das könnte zu Einsparungen in anderen Bereichen oder zu Schulden führen. Was halten die Deutschen davon?

Boris Pistorius (r.) bei der Arbeit in einem Leopard-Panzer: Der Verteidigungsminister fordert weiteres Geld für die Modernisierung der Bundeswehr.
Boris Pistorius (r.) bei der Arbeit in einem Leopard-Panzer: Der Verteidigungsminister fordert weiteres Geld für die Modernisierung der Bundeswehr.  © Federico Gambarini/dpa

Nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine vor einem Jahr hatte der Bundestag zwar bereits ein 100-Milliarden-Euro-Paket für die Bundeswehr beschlossen. Um das mit der NATO vereinbarte Ziel zu erreichen - zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts sollen für die Verteidigung ausgegeben werden - sind laut Pistorius aber weitere Gelder notwendig.

Eine klare Mehrheit von 62 Prozent der für das aktuelle ZDF-Politbarometer befragten Wahlberechtigten in Deutschland unterstützen Pistorius.

Sie halten es für richtig, zusätzliche Mittel für die Bundeswehr zur Verfügung zu stellen, auch wenn dies zu Einsparungen in anderen Bereichen führen könnte.

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32 Prozent lehnen zusätzliche Verteidigungs-Ausgaben ab (Rest zu 100 Prozent antwortete mit "weiß nicht").

Eine klare Mehrheit von 62 Prozent der befragten Wahlberechtigten unterstützt Pistorius' Forderung, nach weiteren Milliarden für die Bundeswehr.
Eine klare Mehrheit von 62 Prozent der befragten Wahlberechtigten unterstützt Pistorius' Forderung, nach weiteren Milliarden für die Bundeswehr.  © ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

Boris Pistorius ist der zurzeit beliebteste Politiker in Deutschland

Passend zur Zustimmung für Boris Pistorius in dieser Frage sind auch seine generellen Sympathiewerte. Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung der deutschen Spitzenpolitiker in einer Skala von +5 bis -5 liegt der Verteidigungsminister mit einem Durchschnittswert von 1,7 weiterhin auf Platz eins.

Ihm folgen mit großem Abstand Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) mit 0,6, Wirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne) und Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) mit 0,5, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (56, CSU) mit 0,0 und der CDU-Bundesvorsitzende Friedrich Merz (67) mit einem Wert von -0,1.

Wie soll sich der Westen im Ukraine-Konflikt verhalten?

Mehr Geld für die Bundeswehr billigt also eine Mehrheit der Menschen in Deutschland, aber wie sieht es generell mit der Position aus, die der Westen gegenüber dem Konflikt in der Ukraine einnimmt?

Hier ist die Meinung der befragten Wahlberechtigten gespalten. So sind 41 Prozent der Ansicht, dass die westlichen Staaten die Ukraine dazu drängen sollten, Gebietsverluste in Kauf zu nehmen, wenn so der Krieg beendet werden könne.

Die Deutschen sind gespalten, wenn es darum geht, die richtige Haltung des Westens zum Ukraine-Konflikt zu beurteilen.
Die Deutschen sind gespalten, wenn es darum geht, die richtige Haltung des Westens zum Ukraine-Konflikt zu beurteilen.  © ZDF/Forschungsgruppe

Ebenfalls 41 Prozent sprechen sich dafür aus, dass der Westen die Ukraine weiterhin darin unterstützen solle, alle von Russland besetzten Gebiete - inklusive der Krim - zurückzuerobern.

Wie immer wurde die Umfrage für das ZDF-Politbarometer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt, die in der Zeit vom 28. Februar bis zum 2. März 1165 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch befragt hatte.

Titelfoto: Bild-Montage: ZDF/Forschungsgruppe Wahlen, Federico Gambarini/dpa

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