EU stärkt Verbraucherschutz: Verschulden beim Online-Shopping wird bald schwerer!

Brüssel - Verbraucher in der EU werden künftig bei der Aufnahme von Schulden im Internet sowie bei Online-Käufen auf Kredit besser geschützt. Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten einigten sich auf die sogenannte Verbraucherkreditrichtlinie. So müssen Infos über Kredite besonders klar und verständlich gemacht werden - etwa wie viel es kostet, sich Geld zu leihen.

Verschuldung durch Online-Kredite soll in Zukunft nicht mehr so leicht sein.
Verschuldung durch Online-Kredite soll in Zukunft nicht mehr so leicht sein.  © 123RF/fizkes

Zugleich soll besser überprüft werden, ob Verbraucher sich den Kredit tatsächlich leisten und später zurückzahlen können. Ziel ist es, besonders Haushalte mit niedrigem Einkommen vor Überschuldung und finanziellen Schwierigkeiten zu schützen.

Das Gesetz erweitert bestehende Regeln zum Schutz von Verbrauchern bei der Schuldenaufnahme auf neuartige Kreditformen. Konkret sollen die Regeln etwa für Kredite unter 200 Euro gelten sowie für Crowdlending, wobei etwa eine Online-Plattform Geld von Privatpersonen an andere Personen oder Unternehmen vermittelt. Auch Online-Käufe, bei denen Verbraucher erst später zahlen, fallen unter die neuen Regeln.

In der gegenwärtigen Krise griffen mehr Menschen - vor allem in Haushalten mit niedrigem Einkommen - auf Verbraucherkredite zurück, um ihre täglichen Lebenshaltungskosten zu decken, kommentierte Peter Norwood von der Organisation Finance Watch. "Ich bin froh, dass die EU-Entscheidungsträger Maßnahmen ergriffen haben, um den Verbraucherkreditmarkt in einer Zeit großer Unsicherheit sicherer und fairer zu machen."

Die Einigung muss noch formell vom Parlament und den Ländern bestätigt werden, das gilt aber als Formsache.

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