Fridays for Future kündigt neue Proteste an: Ausbau von Autobahnen im Visier

Berlin - Die Klimabewegung Fridays for Future will am Freitag bundesweit gegen den weiteren Ausbau von Autobahnen protestieren.

Die geplante Protestaktion von Fridays for Future richtet sich unter anderem gegen den geplanten Ausbau der Stadtautobahn A100 in Berlin.
Die geplante Protestaktion von Fridays for Future richtet sich unter anderem gegen den geplanten Ausbau der Stadtautobahn A100 in Berlin.  © Carsten Koall/dpa

Geplant seien "ganz verschiedene Formen des Protests" zusammen mit dem Bündnis "Wald statt Asphalt", sagte Sprecherin Luisa Neubauer (26) am Montag. Sie richteten sich zum Beispiel gegen den weiteren Bau der A100 in Berlin, aber auch gegen andere Projekte. Gefordert werde ein "Autobahnmoratorium".

Aktionen seien auch zur Abgeordnetenhauswahl in Berlin am 12. Februar geplant, teilte die Gruppe weiter mit. Den nächsten "globalen Klimastreik" soll es am 3. März geben. Dazu seien in ganz Deutschland bereits 100 Veranstaltungen angemeldet.

Ziel der Proteste ist eine Klimapolitik, die die gefährliche Erwärmung der Erde auf 1,5 Grad im Vergleich zu vorindustriellen Zeiten begrenzt.

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Dazu müsse Deutschland nun "in den Notfall-Modus schalten", sagte der Klimaforscher Niklas Höhne in einer Pressekonferenz mit Fridays for Future.

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Luisa Neubauer: Keine Radikalisierung der Klimabewegung, sondern der Klimakrise

Luisa Neubauer (26) sieht keine Radikalisierung der Klimabewegung, sondern "des Nichthandelns der Bundesregierung".
Luisa Neubauer (26) sieht keine Radikalisierung der Klimabewegung, sondern "des Nichthandelns der Bundesregierung".  © Fabian Sommer/dpa

Das bedeute, die erneuerbaren Energien schnell auszubauen; Gas einzusparen, statt Flüssiggas in großen Mengen zu importieren; die Bahn statt Autobahnen auszubauen und ein 9-Euro-Ticket anzubieten; und bei Autos auf Elektroantrieb statt auf sogenannte E-Fuels zu setzen. "Wir müssen die Dinge komplett anders machen", sagte Höhne.

Fridays for Future zog eine sehr positive Bilanz der Proteste gegen die Räumung des Ortes Lützerath im rheinischen Braunkohlerevier. Diese seien "ein großer Erfolg", sagte Sprecherin Pauline Brünger.

Vor allem der Druck auf die Grünen sei so groß wie nie zuvor. Obwohl Lützerath geräumt worden sei, gebe es eine gute Chance, dass die darunter liegende Kohle doch nicht abgebaggert werde, sagte Brünger.

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Auf die Frage, ob eine Radikalisierung der Klimabewegung zu erwarten sei, sagte Sprecherin Neubauer, zu beobachten sei eine "Radikalisierung der Klimakrise" sowie eine "Radikalisierung des Nichthandelns der Bundesregierung".

Dagegen stellten sich Protestierende mit Mühe und Hartnäckigkeit. "Dass sich dann sehr, sehr viele Menschen auch noch von Teilen der Politik kriminalisieren lassen müssen, ist dramatisch in unseren Augen", sagte die Sprecherin.

Titelfoto: Carsten Koall/dpa, Fabian Sommer/dpa (Bildmontage)

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