Randale in China: Wegen Corona liegen die Nerven blank!

Shanghai (China) - In China gilt nach wie vor die "0-Covid-Strategie". Doch die Bevölkerung lässt sich das immer weniger gefallen. Jetzt sind dramatische Video-Aufnahmen aus einer Fabrik, die auch für Apple produziert, aufgetaucht.

Aufgebrachte Arbeiter stürmen die Büros des Quanta-Managements. Es wird geprügelt und randaliert.
Aufgebrachte Arbeiter stürmen die Büros des Quanta-Managements. Es wird geprügelt und randaliert.  © Montage: Twitter/RFA_Chinese

Während hierzulande die Pandemie von offizieller Seite beendet wurde, geht China einen anderen Weg: Restriktionen, Knallhart-Lockdowns und härteste Gängelung.

Aus Angst vor neuen Einschränkungen sollen viele Fabrikbosse kurzerhand beschlossen haben, ihre Angestellten nicht mehr vom Firmengelände zu lassen.

Die Arbeiter müssen laut dem Wirtschaftsmagazin Bloomberg offenbar zusammengepfercht in sogenannten Wohnheimen auf dem Fabrikgelände wohnen. Bis zu zwölf Personen teilen sich wohl ein Zimmer.

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Barack Obama Schon im Mai: Barack Obama kommt nach Berlin

All das nur, damit die Produktion weitergehen kann. Doch weder gibt es für die Arbeiter mehr Geld, noch gibt es Freizeitausgleich in Form von ein paar zusätzlichen Urlaubstagen.

Von den eingesperrten Menschen, die teilweise ihre Familien seit Monaten nicht gesehen haben, wird erwartet, das so hinzunehmen. Doch es regt sich Widerstand.

Bloomberg liegt nun ein Video vor. Darauf zu sehen ist, wie hunderte Arbeiter einer Fabrik des Zulieferers Quanta ihrem Unmut freien Lauf lassen. Die Menschen randalieren, prügeln sich mit Wachleuten und versuchen schließlich die Büros des Managements zu stürmen.

"Die Menschen seien frustriert und müde von diesen Kontrollen", sagte ein Arbeiter. Eine Eskalation sei unausweichlich, besonders weil es keinen Fahrplan zum Ende dieses Zustandes gebe, führt der Mann weiter aus.

In der Quanta-Fabrik bei Shanghai werden hauptsächlich Monitore für Apples Macbook gefertigt. Der Monatslohn soll bei umgerechnet 400 Euro liegen, viel zu wenig, um in Shanghai leben zu können, sagte ein anderer Angestellter.

Radio Free Asia hat das Video auf Twitter geteilt

Auch an anderer Stelle regt sich Widerstand

In Peking demonstrierten tausende Studenten und in Shanghai verprügelt die "Gesundheitspolizei" mit Schlagstöcken ihre eigenen Leute.
In Peking demonstrierten tausende Studenten und in Shanghai verprügelt die "Gesundheitspolizei" mit Schlagstöcken ihre eigenen Leute.  © Montage: Twitter/RFA_Chinese

Auch tausende Studenten gingen am Montag in Peking auf die Straße, wie "Radio Free Asia" berichtete.

Und selbst Angestellte des Gesundheitswesens, die für ihr brutales Vorgehen berüchtigte "Weiße Garde", sind unzufrieden.

In einem schockierendem Twitter-Video sollen unterschiedliche Einheiten der "Gesundheitspolizei" mit größter Brutalität aufeinander einprügeln.

Vorausgegangen war offenbar ein Streit um Unterkunft und Verpflegung. Doch der Vorfall zeigt, dass die Nerven in China blank liegen.

Die "Weiße Garde" schlägt zu: Diesmal trifft es die eigenen Leute

So langsam gehen der kommunistischen Partei die Optionen aus. Die Menschen machen nicht mehr alles mit, was die Regierung vorgibt.

Titelfoto: Montage: Twitter/RFA_Chinese

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