Gennadi Burbulis ist tot: Jelzin-Mitstreiter hatte Anteil an Auflösung der Sowjetunion
Baku - Gennadi Burbulis, einer der wichtigsten Mitstreiter von Russlands erstem Präsidenten Boris Jelzin und Mitunterzeichner der Auflösungsurkunde der Sowjetunion, ist im Alter von 76 Jahren gestorben.

Burbulis sei am Sonntag in der Hauptstadt der Kaukasus-Republik Aserbaidschan, Baku, während einer Dienstreise gestorben, berichtet die aserbaidschanische Nachrichtenagentur Turan.
Burbulis gilt als einer der wichtigsten Persönlichkeiten der Perestroika-Zeit Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre in Russland.
Als einer der engsten Mitarbeiter von Präsident Boris Jelzin war er unter anderem als Außenminister und Vizepremier tätig.
1991 unterzeichnete er zusammen mit Jelzin das Abkommen von Belowesch, in dem Belarus, die Ukraine und Russland die Auflösung der Sowjetunion beschlossen.
Dabei soll Burbulis Autor der Formulierung gewesen sein, dass "die UdSSR als Subjekt des internationalen Rechts und geopolitische Realität ihre Existenz beendet".
Burbulis überzeugte Jelzin von der Notwendigkeit der Wirtschaftsreformen unter Jegor Gaidar - die als Schocktherapie in die Geschichte eingingen. Später verlor er seinen Einfluss auf den russischen Präsidenten und wurde Ende 1992 als Berater entlassen.
Als Duma-Abgeordneter, stellvertretender Gouverneur und Senator im russischen Föderationsrat war er aber noch bis weit in die Ära von Präsident Wladimir Putin (69) in der russischen Politik aktiv.
Bis zuletzt verneinte er die Möglichkeit einer Wiederbelebung der Sowjetunion. In einem seiner letzten Interviews bezeichnete Burbulis diese Möglichkeit als "Blödsinn und Utopie. Die UdSSR wiederherzustellen, ist unmöglich."
Titelfoto: IMAGO / ITAR-TASS