Kalter Krieg wird heißer: Russland kündigt globale Militäraktionen an!
Moskau/Washington - Säbelrasseln in der gar nicht mehr so kühlen Neuauflage des Kalten Krieges: Nach Drohungen von US-Präsident Joe Biden (79) hat der Kreml davor gewarnt, die Lage eskalieren zu lassen - um dann prompt die nächste Eskalationsstufe zu zünden.

Mitten im prekären Ukraine-Konflikt hat Russland ein groß aufgelegtes Militärmanöver angekündigt. Die Marine soll noch im Januar mit mehr als 140 Schiffen, mindestens 60 Flugzeugen und circa 10.000 Soldaten im Atlantik, Pazifik, dem Mittelmeer und der Antarktis in See stechen.
An der "Militärübung" sind außerdem etwa 1000 Stück "anderer militärischer Ausrüstung" beteiligt, wie das Verteidigungsministerium am Donnerstag mitteilte.
Mit ihrer Ankündigung reagieren die Russen wohl auf die jüngsten Drohungen von US-Präsident Joe Biden (79). Der Demokrat warnte Moskau am Mittwoch (Ortszeit) erneut vor einem Einmarsch in die Ukraine: "Wenn sie das tun, dann werden sie einen hohen Preis zahlen. Unmittelbar, kurzfristig, mittelfristig und langfristig."
Ein Angriff würde kein "Kinderspiel" und für Russland "eine Katastrophe werden", so der Demokrat bei einer Pressekonferenz.

Auch Baerbock findet deutliche Worte

Irritation: Mit nur einem Satz ließ Biden die Ukraine mal kurz in den Abgrund schauen. So machte er etwaige Sanktionen der NATO davon abhängig, ob es sich bei einem russischen Angriff um ein "geringfügigen Eindringen", oder eine volle Invasion handele. Wörtlich sagte er: "Es ist eine Sache, wenn es sich um ein geringfügiges Eindringen handelt."
Eine Äußerung, die sein Außenminister Antony Blinken (59), am Donnerstag auf Berlin-Besuch, nicht so stehen lassen wollte. Moskau habe bei jeder neuen Aggression im Ukraine-Konflikt mit Konsequenzen zu rechnen.
Jeder Grenzübertritt werde zu einer "raschen und harten gemeinsamen Antwort" der USA und ihrer Verbündeten führen. Auch destabilisierende russische Aktionen unterhalb der Schwelle eines offenen militärischen Angriff würden bei Bedarf sanktioniert werden.
Auch Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock (41, Grüne) fand deutliche Worte: "Der einzige Weg aus der Krise ist ein politischer Weg und dieser Weg ist der Dialog."
Leider spreche das russische Verhalten mit Blick auf deren Militärmanöver und Truppenverlegungen nahe der ukrainischen Grenze "weiterhin eine andere Sprache". Sollte Moskau seine Aggressionen beibehalten, so Baerbock, werde das "gravierende Konsequenzen" nach sich ziehen.
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