Kindern droht der Hungertod: Krise in Sri Lanka spitzt sich zu

Colombo - Sri Lanka braucht nach eigenen Angaben dringend private Spenden, um Kinder vor dem Hungertod zu bewahren. Der zahlungsunfähige Krisenstaat hofft zudem auf baldige Finanzhilfe seines wichtigen Gläubigers China.

Ein Mann trägt eine Ladung importierter Lebensmittel auf einem Markt in Colombo.
Ein Mann trägt eine Ladung importierter Lebensmittel auf einem Markt in Colombo.  © Eranga Jayawardena/Ap/dpa

Mehrere hunderttausend Kinder litten unter Unterernährung, erklärte am Montag das Ministerium für Frauen- und Kinderangelegenheiten. In Sri Lanka sind wegen der aktuellen Wirtschaftskrise neun von zehn Menschen auf staatliche Hilfe angewiesen.

Der nahezu bankrotte Staat ist wegen der dramatischen Wirtschaftskrise nicht mehr in der Lage, die Sozialhilfe aufrechtzuerhalten.

"Als die Covid-Pandemie auf ihrem Höhepunkt war, war das Problem schon schlimm, aber jetzt, mit der Wirtschaftskrise, ist die Situation noch viel schlimmer", sagte Minister Neil Bandara Hapuhinne vor Journalisten in Colombo.

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Hapuhinne verwies auf eine Statistik aus dem vergangenen Jahr, wonach unter den 570.000 Mädchen und Jungen unter fünf Jahren im Land 127.000 unterernährt waren. Seitdem habe sich die Zahl um ein Vielfaches erhöht.

Autofahrer stehen entlang einer Straße in Colombo an, um Kraftstoff von der Tankstelle zu kaufen.
Autofahrer stehen entlang einer Straße in Colombo an, um Kraftstoff von der Tankstelle zu kaufen.  © ISHARA S. KODIKARA / AFP

Sri Lanka leidet derzeit unter der schwersten Wirtschaftskrise seit der Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahr 1948. Die Regierung war zuletzt nicht mehr in der Lage, die wichtigsten Importe wie Lebensmittel, Treibstoff und Medikamente zu finanzieren.

Inzwischen hat Sri Lanka auch schon den Internationalen Währungsfonds um Hilfe wegen eines drohenden Staatsbankrotts gebeten.

Titelfoto: ISHARA S. KODIKARA / AFP

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