Nato-Manöver mit mehr als 7000 Soldaten in der Ostsee: So reagiert Russland

Kiel – Trotz starker militärischer Präsenz in der Ostsee hat es im Rahmen des Nato-Manövers "Baltops" keine Zwischenfälle gegeben.

Das US-Schiff "USS Gunston Hall" ankert nach dem Manöver Baltic Operations (BALTOPS) im Marinestützpunkt.
Das US-Schiff "USS Gunston Hall" ankert nach dem Manöver Baltic Operations (BALTOPS) im Marinestützpunkt.  © Marcus Brandt/dpa

"Die russische Reaktion auf uns war so ziemlich die Standardreaktion auf 'Baltops', nichts Außergewöhnliches", sagte der Kommandeur der 6. US-Flotte, Vizeadmiral Eugene Black, am Freitag nach Abschluss der Übung in Kiel.

"Einige ihrer Schiffe waren auf See." Beide Seiten hätten dies professionell gehandhabt. "Es sind internationale Gewässer, internationaler Luftraum, und es gibt wirklich nichts zu berichten, außer dass wir sicher zusammen operiert haben."

Der stellvertretende Inspekteur der Deutschen Marine, Vizeadmiral Frank Lenski, betonte, "wir müssen wissen, was in der Ostsee vor sich geht - über Wasser, unter Wasser und in der Luft". Die Nato müsse ihre Verteidigungsfähigkeiten demonstrieren. "Nur so kann eine glaubwürdige Abschreckung erreicht werden."

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Seit dem 5. Juni hatten sich nach Angaben von Vizeadmiral Black 45 Schiffe und Boote, 87 Flugzeuge und rund 7000 Soldaten aus 14 Nato-Staaten sowie Finnland und Schweden an der Übung beteiligt. Das unter Führung der US-Navy stehende, jährliche Manöver fand in diesem Jahr zum 51. Mal statt.

Operationschef spricht von starker Nato

US-Admiral Michael Gilday steht im Marinestützpunkt in Kiel.
US-Admiral Michael Gilday steht im Marinestützpunkt in Kiel.  © Marcus Brandt/dpa

Der Operationschef der US-Navy, Admiral Michael Gilday, sagte in Kiel, die Nato sei geeint und stark. Das sei wichtig. "Denn in Krisenzeiten können wir zwar Kräfte, aber nicht Vertrauen stärken."

Vizeadmiral Lenski setzt auf eine rasche Aufnahme Schwedens und Finnlands in das Verteidigungsbündnis. Dadurch werde sich die geostrategische Situation in der Ostsee grundlegend zugunsten der Nato ändern. "Die Ostsee gewinnt weiter an Bedeutung für die Landes- und Bündnisverteidigung."

Nur ein Teil der Schiffe steuerte am Freitag den Kieler Marinestützpunkt an. Kurzfristig seien mehrere Schiffe noch abgezogen worden, sagte Marinesprecher Achim Winkler.

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Ursprünglich war erwartet worden, dass der Stützpunkt zum Auftakt der Kieler Woche voll sein wird. Winkler war zunächst davon ausgegangen, dass rund 40 Boote und Schiffe Kiel nach Manöver-Ende einen Besuch abstatten. Wie viele es genau sein werden, konnte er nicht sagen. Dort liegen aktuell auch zehn in Kiel stationierte Schiffe, darunter das Segelschulschiff "Gorch Fock" und vier Tender. Am Samstag ist offizieller Beginn der Kieler Woche (bis 26. Juni).

Doch nicht nach Kiel kam unter anderem das amphibische US-Kriegsschiff "Kearsage". Der Träger werde aber in der Region bleiben, sagte Admiral Gilday. Ein solches Schiff mit Marines und F35-Jets an Bord, sei zudem eine Stärkung für den Ostseeraum.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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