US-Präsident Biden bekennt sich zu Polen und spricht von "heiliger Verpflichtung"
Warschau - US-Präsident Joe Biden (79) hat sich bei seinem Besuch in Warschau klar und deutlich zur NATO-Beistandsverpflichtung bekannt und Polen Bündnistreue zugesichert. "Wir betrachten Artikel 5 als eine heilige Verpflichtung, und darauf können Sie sich verlassen", sagte er bei einem Treffen mit Polens Präsident Andrzej Duda (49) in Warschau.

Wladimir Putin (69) habe wohl damit gerechnet, "die NATO spalten zu können, die Ostflanke vom Westen trennen zu können", argumentierte Biden weiter, der sich bereits seit gestern in Polen aufhält und dort unter anderem Flüchtlingshelfer und stationierte Soldaten besucht hatte. Aber dazu sei der russische Präsident nicht in der Lage gewesen.
Weiter bedankte sich Biden bei Präsident Duda und dem polnischen Volk für die Aufnahme der zahlreichen Ukraine-Flüchtlinge. "Wir erkennen an, dass Polen eine große Verantwortung übernimmt, die meiner Meinung nach nicht nur Polen betreffen sollte. Es sollte die Verantwortung der ganzen Welt, der ganzen NATO sein."
Er verstehe die Tatsache, dass so viele Ukrainer in Polen Schutz suchen, "weil wir an unserer Südgrenze täglich Tausende von Menschen haben, die [...] versuchen, in die Vereinigten Staaten zu gelangen."
Andrzej Duda hatte bereits am gestrigen Freitag betont, dass es sich bei den Ukrainern nicht um Flüchtlinge, sondern "Gäste" handle, um "Brüder und Nachbarn", die momentan durch den russischen Angriffskrieg aus ihrer Heimat vertrieben würden.
Weiter kündigte er am heutigen Samstag an, beim geplanten polnischen Einstieg in die Atomkraft eng mit den USA zusammenarbeiten zu wollen.
"Ich glaube, dass wir dieses Programm zusammen mit amerikanischen Unternehmen, aber unter der starken Schirmherrschaft des Weißen Hauses, in naher Zukunft umsetzen können, denn es wird von Polen dringend benötigt." Man brauche US-Kernkraftwerke, um den Klimaschutz umzusetzen und sich eine moderne Energieversorgung zu sichern.
Am Abend hält Biden dann noch eine Rede am Warschauer Königsschloss.
Titelfoto: Evan Vucci/AP/dpa