Geheime Pläne der britischen Premier: Liz Truss will Rechte Transsexueller einschränken

Edinburgh - Die britische Premierministerin möchte offenbar eine Gesetzesreform in Schottland stoppen. Dabei geht es um die Rechte von transsexuellen Menschen.

Liz Truss (47) hat zwei Tage vor dem Tod von Königin Elisabeth II. ihr Amt angetreten.
Liz Truss (47) hat zwei Tage vor dem Tod von Königin Elisabeth II. ihr Amt angetreten.  © Ian West/PA Wire/dpa

Liz Truss (47) hat am vergangenen Dienstag als dritte Frau überhaupt das Amt des Premierministers übernommen. Sie ist die Nachfolgerin von Boris Johnson (58) und ebenfalls Mitglied der konservativen Tory-Partei.

Nun sorgt sie mit ihrem Verhalten gegenüber einer schottischen Gesetzesreform für negative Schlagzeilen.

Die schottische Regierung möchte mit der Reform des "Geschlechter-Anerkennungsgesetz" das Leben für transsexuelle Menschen vereinfachen. Im Jahr 2020 wurden bereits kleinere bürokratische Hürden des Gesetztes entfernt, das wurde aber weitestgehend als unzureichend kritisiert.

Nachfolgerin von Boris Johnson: Liz Truss wird neue britische Premierministerin!
Liz Truss Nachfolgerin von Boris Johnson: Liz Truss wird neue britische Premierministerin!

Die 47-Jährige ist in der Vergangenheit schon öfter durch transphobe Aussagen aufgefallen, unter anderem in einer TV-Talkshow Ende August.

Dort äußerte sie, dass ihrer Meinung nach Trans-Frauen keine richtigen Frauen sein, berichtete Vice World News.

Eine Mehrheit der schottischen Parteien begrüßt die Reform

Bei vielen Schotten stößt die Reform auf Zustimmung.
Bei vielen Schotten stößt die Reform auf Zustimmung.  © Jane Barlow/PA Wire/Dpa

Außer den Torys unterstützen alle anderen vier schottischen Regierungsparteien den Gesetzesentwurf, schrieb The National.

Nach der jetzigen Version des "Geschlechter-Anerkennungsgesetzes" müssen transsexuelle Personen einen langwierigen, teuren und oftmals geradezu entwürdigenden Prozess durchleiden. Erst wenn sie vor einem Gremium ihre Transsexualität glaubhaft bestätigen können, ist es für sie möglich, die Geschlechtsangabe in ihrer Geburtsurkunde zu ändern.

Ab März 2023 könnten Trans-Personen dann ab dem 16. Lebensjahr ohne bürokratische Hürden ihr Geschlecht in ihrer Geburtsurkunde ändern lassen.

Truss fürchtet die Auswirkungen auf den Rest Großbritanniens

Laut den zwei Whistleblowern, die Vice World News über Truss' Vorhaben informierten, befürchte die Politikerin, das transsexuelle Menschen aus Wales, Nordirland und England nach Schottland reisen würden, um dort ihre Geburtsurkunden zu ändern.

Die Premierministerin prüft deswegen momentan, ob solche Änderungen der Geburtsurkunde ungültig sein könnten oder generell die Reform verhindert werden kann.

Ein Mitarbeiter der Abteilung für Gleichberechtigung der britischen Regierung bestätigte dies gegenüber Vice World News.

Liz Truss versucht damit bereits in ihren ersten Tagen die Eigenständigkeit der schottischen Landesregierung zu untergraben.

Titelfoto: Ian West/PA Wire/dpa

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