Wladimir Putin kommt nicht zur Gorbatschow-Trauerfeier

Moskau - Russlands Präsident Wladimir Putin (69) wird der staatlichen Trauerfeier für den ehemaligen sowjetischen Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow (†91) am Samstag fernbleiben.

Michail Gorbatschow (†91, l.) und Wladimir Putin (69) im Jahr 2004 bei einer Pressekonferenz im Schloss Gottorf in Schleswig-Holstein.
Michail Gorbatschow (†91, l.) und Wladimir Putin (69) im Jahr 2004 bei einer Pressekonferenz im Schloss Gottorf in Schleswig-Holstein.  © Heribert Proepper/AP/dpa

Dies teilte Kremlsprecher Dmitri Peskow (54) am Donnerstag in Moskau mit, wie die Nachrichtenagentur Interfax berichtete.

Die Trauerfeier werde "Elemente eines Staatsbegräbnisses" enthalten, beispielsweise eine Ehrenwache. Genauere Details nannte er nicht. Offen ist noch, wer von deutscher Seite an der Trauerfeier teilnimmt.

Peskow verwies zur Begründung für das Fehlen des Kremlchefs auf einen eng getakteten Zeitplan. Putin sei auf Dienstreise in Kaliningrad und könne deshalb nicht teilnehmen.

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Der russische Präsident nahm am Donnerstag im Moskauer Zentralkrankenhaus von Gorbatschow Abschied. Dort war der letzte Präsident der Sowjetunion am Dienstag nach längerer Krankheit im Alter von 91 Jahren gestorben.

Das russische Staatsfernsehen zeigte Bilder, wie Putin rote Rosen niederlegte und für einige Zeit reglos am Sarg verharrte. Dann verbeugte er sich, legte seine Hand auf den Sarg und machte ein Kreuz. Zuvor hatte Putin in einem Beileidstelegramm Gorbatschows Reformeifer und dessen langjährige humanitäre Aktivitäten gewürdigt. Während Politiker im Westen dessen Verdienste um den Frieden und die Wiedervereinigung Deutschlands lobten, fielen die Reaktionen in Russland gemischt aus.

Viele Politiker machten den ehemaligen Staatschef für den Zerfall der Sowjetunion verantwortlich.

Titelfoto: Heribert Proepper/AP/dpa

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