Kein Wort über Abramowitsch: Wurde der Chelsea-Boss von Putin "gecancelt"?

Moskau - Erst ein ominöser Giftanschlag und jetzt die Verbannung aus der Öffentlichkeit? Wladimir Putin (69) soll den russischen Staatsmedien befohlen haben, Roman Abramowitsch (55) aus der Berichterstattung über die Friedensverhandlungen mit der Ukraine zu streichen.

Hat der Noch-Besitzer des FC Chelsea Wladimir Putin (69) verärgert? Roman Abramowitsch (55) soll in den Medien nicht mehr erwähnt werden.
Hat der Noch-Besitzer des FC Chelsea Wladimir Putin (69) verärgert? Roman Abramowitsch (55) soll in den Medien nicht mehr erwähnt werden.  © Adam Davy/PA Wire/dpa

Das behauptete die russische Journalistin und Oppositions-Politikerin Xenija Sobtschak (40) der britischen Daily Mail zufolge am Montag.

"Den kremlfreundlichen Medien wurde verboten, die Rolle des Geschäftsmanns Roman Abramowitsch bei den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine zu erwähnen", hieß es demnach auf dem Telegram-Kanal der 40-Jährigen.

Und weiter: "Diese Informationen wurden unserer Redaktion unter der Bedingung der Anonymität von Vertretern von Moskau24, TASS und einem anderen großen regierungsnahen Telegramkanal bestätigt."

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Die Anweisung sei am 29. März eingetroffen und ab 13 Uhr Ortszeit in Kraft getreten. Seitdem habe es "keine einzige Erwähnung des Milliardärs" mehr gegeben.

Der FC-Chelsea-Boss, dessen Großeltern aus Kiew stammen, agierte zuvor als Unterhändler bei einem Friedenstreffen in Istanbul. Anschließend sollen der Milliardär und andere Teilnehmer Vergiftungssymptome gezeigt haben.

Die Berichte wurden allerdings nach kurzer Zeit von ukrainischer Seite dementiert.

Roman Abramowitsch taucht nicht mehr in den russischen Nachrichten auf

Roman Abramowitsch (55, M.) nahm als Unterhändler bei Verhandlungen in Istanbul teil.
Roman Abramowitsch (55, M.) nahm als Unterhändler bei Verhandlungen in Istanbul teil.  © Uncredited/Turkish Presidency/AP/dpa

Im Westen gilt Abramowitsch als Mediator, der sich um eine friedliche Lösung des Ukraine-Krieges bemüht, auch wenn dem 55-Jährigen von einigen Kritikern vorgeworfen wurde, dass er nur sein von Sanktionen betroffenes Vermögen retten möchte.

Von russischer Seite war bislang zu hören, dass der Oligarch nicht zur offiziellen Delegation gehöre, aber an den Verhandlungen beteiligt sei. Er soll sowohl Putin als auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (44) bei Shuttle-Missionen persönlich getroffen haben.

Laut der Daily Mail haben seit dem Erlass mehrere Nachrichtensendungen, die sich ausschließlich mit den Friedensverhandlungen befassten, kein einziges Wort über Abramowitsch verloren.

Titelfoto: Adam Davy/PA Wire/dpa

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