Mit 15 reiste sie nach Syrien: IS-Drittfrau Leonora M. am Flughafen Frankfurt festgenommen
Sachsen-Anhalt/Frankfurt/Karlsruhe - Eine sogenannte IS-Rückkehrerin aus Syrien ist bei ihrer Ankunft am Flughafen Frankfurt/Main am heutigen Sonntag wegen Terrorverdachts von Beamten des Landeskriminalamts Sachsen-Anhalt festgenommen worden.

Der Generalbundesanwalt wirft der deutschen Staatsangehörigen Leonora M. Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland sowie Beihilfe zu einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit und einen Verstoß gegen das Waffengesetz vor, wie die Behörde am Sonntag mitteilte.
Im März 2015 soll die damals 15-Jährige nach Syrien gereist sein, sich dort dem IS (Islamischer Staat) angeschlossen und einen Angehörigen des Geheimdienstes der Terrormiliz als Drittfrau geheiratet haben.
Gemeinsam mit ihrem Mann soll sie zeitweise eine jesidische Frau als Sklavin gehalten und diese weiterverkauft haben.
Zusammen mit ihrem Ehemann und den zwei gemeinsamen Kindern flüchtete sie den Angaben zufolge im Sommer 2017 aus der nordsyrischen Stadt Al-Raqqa.
Leonora M. soll noch heute Richter vorgeführt werden

Nach weiteren Umzügen sei sie schließlich Anfang Januar 2019 zusammen mit den Kindern in einem Flüchtlingslager aufgenommen worden, in dem sie bis zu ihrer Ausreise gelebt habe.
Sie sollte noch am Sonntag einem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden. Der gegen sie verhängte Haftbefehl stammt den Angaben zufolge aus dem Mai dieses Jahres.
Einem Bericht des "Spiegel" zufolge handelt es sich bei der Festgenommenen, die aus Sangerhausen in Sachsen-Anhalt kommen soll, um eine der Frauen, die die Bundesregierung laut Medienberichten am Wochenende aus Syrien zurückgeholt hat.
Demnach wird auch gegen zwei weitere Rückkehrerinnen ermittelt.
Die Bundesanwaltschaft wollte den Bericht nicht kommentieren.
Titelfoto: Arne Dedert/dpa