Nach dem Tod eines 29-Jährigen durch Polizisten: Demokraten kündigen Reformen an!

Memphis - Nach dem Tod des jungen Afroamerikaners Tyre Nichols (†29) brachen landesweit in den USA Proteste aus. Am gestrigen Samstag kündigten die Demokraten in Tennessee nun Polizeireformen an.

Die landesweiten Proteste übten Druck auf die Regierung in Tennessee aus.
Die landesweiten Proteste übten Druck auf die Regierung in Tennessee aus.  © Fotomontage: Gerald Herbert/AP/dpa, Gerald Herbert/AP/dpa

Am 10. Januar wurde der junge Mann bei einer Verkehrskontrolle von fünf Polizisten schwer zusammen geschlagen. Darüber hinaus schockten sie ihn mehrmals mit einem Taser.

Drei Tage nach dieser verhängnisvollen Attacke verstarb der 29-Jährige im Krankenhaus.

Am vergangenen Freitag wurden dann mehrere Videos der Bodycams der Beamten veröffentlicht. Schon davor gab es in Memphis, der Heimatstadt des Opfers, Proteste. Durch die Veröffentlichung der schrecklichen Bilder verstärkte sich der Unmut in der Bevölkerung.

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Für die beteiligten Polizisten gab es drastische Konsequenzen, alle fünf wurden gefeuert und wegen Mordes zweiten Grades, Kidnapping, schwerer Körperverletzung, amtliches Fehlverhalten und amtliche Unterdrückung angeklagt.

Doch auch für die gesamte Behörde hat die Tat Folgen. Neben strikteren psychologischen Tests sollen Polizisten im US-Bundesstaat Tennessee Voreingenommenheitsschulungen absolvieren.

Die neuen Maßnahmen sollen sicherstellen, dass zukünftige Sicherheitskräfte wirklich zu dem Beruf passen.

Demokraten hoffen auf parteiübergreifende Unterstützung

"Wir haben einen langen Weg vor uns, um diesen Berggipfel zu erreichen. Wir werden weiterhin Gesetzesinitiativen einbringen, und ich werde meine Kollegen bei diesem Unterfangen unterstützen. Sie werden von der Gesetzgebung der Tennessee Demokraten sehen, die versuchen soll, solche Dinge in Zukunft zu verhindern", wird der demokratische Politiker Goffrey A. Harderway zitiert.

Jedoch stehen die versprochenen Reformen auf sehr dünnem Eis. Denn die Republikaner besitzen eine "super Mehrheit" im Staatshaus des Bundesstaates.

Allerdings erhoffen sich die Demokraten eine parteiübergreifende Unterstützung, für die Gesetzesvorschläge.

Titelfoto: Fotomontage: Gerald Herbert/AP/dpa, Gerald Herbert/AP/dpa

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