
Polizist soll zwei Menschen totgerast haben: Jetzt steht er vor Gericht!
Zwei Tote bei Unfall mit Polizeiauto - Prozess gegen Fahrer beginnt
Potsdam - Zwei Polizisten eilen zu einem Einsatz und kollidieren mit einem anderen Auto, zwei Menschen sterben (TAG24 berichtete). In dem Fall steht der Fahrer des Polizeiwagens am Mittwoch (9.30 Uhr) vor dem Amtsgericht Potsdam.

Die Potsdamer Staatsanwaltschaft wirft dem 27-Jährigen fahrlässige Tötung vor. Nach Angaben des Gerichts ist zunächst ein Verhandlungstag angesetzt.
Der 27-Jährige und ein Kollege fuhren am Morgen des 15. Oktober 2017 mit Blaulicht und Martinshorn zu einem Einsatz. Am Bahnhof hatte ein Mann randaliert und drei Polizisten verletzt.
Auf dem Weg dorthin soll der Polizist die Kreuzung Potsdamer Straße Ecke Warthestraße mit einer unangepassten Geschwindigkeit von etwa 74 bis 87 Kilometer pro Stunde passiert haben, wie das Gericht mitteilte. Auf der Kreuzung prallte das Polizeiauto dann gegen den Wagen eines 70-Jährigen.
Dieses Auto, das von links in den Kreuzungsbereich einfuhr, hatte ebenfalls Rot, wie es weiter hieß. Trotz sofortiger Rettungsmaßnahmen starben der Fahrer und seine 60 Jahre alte Beifahrerin noch am Unfallort.
Der damals 26-Jährige Polizist und sein 24 Jahre alter Kollege kamen mit Verletzungen ins Krankenhaus.
Update, 17.30 Uhr
Der Polizist ist zu einer Geldstrafe in Höhe von 6300 Euro verurteilt worden. Der 27-Jährige wurde vom Amtsgericht Potsdam wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Auch mit Sonderrechten während des Einsatzes hätte der Angeklagte nach Feststellung des Gerichts langsamer fahren müssen, sagte Gerichtssprecher Oliver Kramm nach dem Urteil. Beim Überqueren der Kreuzung habe er die erforderliche Sorgfalt außer Acht gelassen.

Fotos: DPA